Sprüche 10:1-18:5
Schlachter 1951
Weisheit und Gottesfurcht im Gegensatz zu Menschenweisheit und Sünde, 10:1–24:34
Salomos Sprüche von Weisheit, Zucht und gutem Ruf
10 Sprüche Salomos:
Ein weiser Sohn macht seinem Vater Freude,
aber ein törichter Sohn ist seiner Mutter Grämen.
2 Unrecht Gut hilft nicht;
aber Gerechtigkeit errettet vom Tode.
3 Das Verlangen der Gerechten läßt der Herr nicht ungestillt;
aber das Begehren der Gottlosen weist er ab.
4 Nachlässigkeit macht arm;
aber eine fleißige Hand macht reich.
5 Wer im Sommer sammelt, ist ein kluger Sohn,
wer aber in der Ernte schläft, ist ein Sohn, der Schande macht.
6 Segnungen sind auf dem Haupte des Gerechten;
aber der Mund der Gottlosen birgt Frevel.
7 Das Gedächtnis des Gerechten bleibt im Segen;
aber der Gottlosen Name wird verwesen. -
8 Wer weisen Herzens ist, nimmt Befehle an;
ber ein Narrenmund richtet sich selbst zugrunde.
9 Wer ein gutes Gewissen hat, wandelt sicher;
wer aber krumme Wege geht, verrät sich selbst.
10 Wer mit den Augen zwinkert, verursacht Leid,
und ein Narrenmund richtet sich selbst zugrunde.
11 Der Mund des Gerechten ist eine Quelle des Lebens;
aber der Gottlosen Mund birgt Gewalttat.
12 Haß erregt Hader;
aber die Liebe deckt alle Übertretungen zu.
13 Auf den Lippen des Verständigen wird Weisheit gefunden;
aber auf den Rücken des Narren gehört eine Rute.
14 Die Weisen sammeln ihr Wissen,
die Lippen der Narren aber schnelles Verderben.
15 Das Gut des Reichen ist seine feste Burg;
das Unglück der Dürftigen aber ist ihre Armut.
16 Der Gerechte braucht seinen Erwerb zum Leben,
der Gottlose sein Einkommen zur Sünde.
17 Wer auf die Zucht achtet, geht den Weg zum Leben;
wer aber aus der Schule läuft, gerät auf Irrwege.
18 Wer Haß verbirgt, hat Lügenlippen,
und wer Verleumdungen austrägt, ist ein Tor.
19 Wo viele Worte sind, da geht es ohne Sünde nicht ab;
wer aber seine Lippen im Zaum hält, der ist klug.
20 Des Gerechten Zunge ist auserlesenes Silber;
das Herz der Gottlosen ist wenig wert.
21 Die Lippen des Gerechten erquicken viele;
aber die Toren sterben am Unverstand.
22 Der Segen des Herrn macht reich, und [eigene] Mühe fügt ihm nichts bei. -
23 Dem Dummen macht es Vergnügen, Schandtaten zu verüben,
dem Weisen aber, etwas Gescheites zu tun.
24 Was der Gottlose fürchtet, das wird ihm begegnen;
der Gerechten Wunsch aber wird erfüllt. -
25 Wenn ein Sturm vorüberfährt, so ist der Gottlose nicht mehr da;
der Gerechte aber ist für die Ewigkeit gegründet.
26 Wie der Essig für die Zähne und der Rauch für die Augen,
so ist der Faule für die, welche ihn senden.
27 Die Furcht des Herrn verlängert das Leben;
aber die Jahre der Gottlosen werden verkürzt.
28 Das Warten der Gerechten wird Freude werden;
aber die Hoffnung der Gottlosen wird verloren sein. -
29 Der Weg des Herrn ist eine Schutzwehr für den Unschuldigen;
den Übeltätern aber bringt er den Untergang.
30 Der Gerechte wird ewiglich nicht wanken;
aber die Gottlosen bleiben nicht im Lande.
31 Der Mund des Gerechten fließt über von Weisheit;
aber die verdrehte Zunge wird ausgerottet. -
32 Die Lippen des Gerechten verkünden Gnade;
aber der Gottlosen Mund macht Verkehrtheiten kund.
Wohlergehen des Gottesfürchtigen - Verlorene Hoffnung des Gottlosen
11 Falsche Waage ist dem Herrn ein Greuel;
aber volles Gewicht gefällt ihm wohl.
2 Auf Übermut folgt Schande; bei den Demütigen aber ist Weisheit.
3 Die Redlichen leitet ihre Unschuld;
aber ihre Verkehrtheit richtet die Abtrünnigen zugrunde.
4 Reichtum hilft nicht am Tage des Zorns;
aber Gerechtigkeit errettet vom Tod.
5 Die Gerechtigkeit des Frommen ebnet seinen Weg;
den Gottlosen aber bringt seine eigene Schuld zu Fall.
6 Die Gerechtigkeit der Redlichen rettet sie;
aber die Hinterlistigen fangen sich durch ihre eigene Gier.
7 Wenn der gottlose Mensch stirbt, so ist seine Hoffnung verloren,
und die Erwartung der Gewalttätigen wird zunichte.
8 Der Gerechte wird aus der Not befreit,
und der Gottlose tritt an seine Statt. -
9 Mit seinem Munde richtet ein gewissenloser Mensch seinen Nächsten zugrunde,
aber durch Erkenntnis werden die Gerechten befreit.
10 Wenn es den Gerechten wohlgeht, so freut sich die ganze Stadt;
und wenn die Gottlosen umkommen, so jubelt man.
11 Durch den Segen der Redlichen kommt eine Stadt empor;
aber durch den Mund der Gottlosen wird sie heruntergerissen.
12 Wer seinen Nächsten verächtlich behandelt, ist ein herzloser Mensch;
aber ein verständiger Mann nimmt es schweigend an.
13 Ein umhergehender Verleumder plaudert Geheimnisse aus;
aber eine treue Seele hält geheim, was man ihr sagt.
14 Aus Mangel an Führung kommt ein Volk zu Fall;
Heil aber ist in der Menge der Ratgeber.
15 Wer für einen Fremden bürgt, dem geht es gar übel;
wer sich aber vor Geloben hütet, der ist sicher.
16 Eine anmutige Frau erlangt Ehre,
und Gewalttätige erwerben Reichtum.
17 Ein barmherziger Mensch tut seiner eigenen Seele wohl;
ein Grausamer aber schädigt sein eigenes Fleisch.
18 Der Gottlose erwirbt betrügerischen Gewinn;
wer aber Gerechtigkeit sät, wird wahrhaftig belohnt.
19 So gewiß die Gerechtigkeit zum Leben führt,
so sicher die Jagd nach dem Bösen zum Tod.
20 Die verkehrten Herzen sind dem Herrn ein Greuel;
die aber unsträflich wandeln, gefallen ihm wohl.
21 Die Hand darauf! Der Böse bleibt nicht unbestraft;
aber der Same der Gerechten wird errettet.
22 Einer Sau mit einem goldenen Nasenring
gleicht ein schönes Weib ohne Anstand.
23 Das Verlangen der Gerechten ist immer gut;
die Hoffnung der Gottlosen lauter Übermut!
24 Einer teilt aus und wird doch reicher,
ein anderer spart mehr, als recht ist, und wird nur ärmer.
25 Eine segnende Seele wird gesättigt,
und wer andere tränkt, wird selbst erquickt.
26 Wer Korn zurückhält, dem fluchen die Leute;
aber Segen kommt über das Haupt dessen, der Getreide verkauft.
27 Wer eifrig das Gute sucht, ist auf sein Glück bedacht;
wer aber nach Bösem trachtet, dem wird es begegnen.
28 Wer auf seinen Reichtum vertraut, der wird fallen;
die Gerechten aber werden grünen wie das Laub.
29 Wer seine eigene Familie verstört, wird Wind zum Erbe bekommen,
und der Dumme sei des Weisen Knecht!
30 Die Frucht des Gerechten ist ein Baum des Lebens,
und wer Seelen gewinnt, der ist weise.
31 Siehe, dem Gerechten wird auf Erden vergolten;
wie viel mehr dem Gottlosen und Sünder!
Wege der Klugen - Wege der Unverständigen
12 Wer Zucht liebt, liebt Erkenntnis;
wer aber Zurechtweisung haßt, ist dumm.
2 Ein gütiger Mensch erlangt Gunst von dem Herrn;
aber einen tückischen verurteilt er.
3 Kein Mensch kann bestehen durch Gottlosigkeit;
die Wurzel der Gerechten aber wird nicht wanken.
4 Ein tüchtiges Weib ist ihres Mannes Krone;
aber eine Schändliche ist wie ein Fraß in seinen Gebeinen.
5 Die Pläne der Gerechten sind richtig;
aber die Ratschläge der Gottlosen sind trügerisch.
6 Die Worte der Gottlosen stiften Blutvergießen an;
aber der Mund der Gerechten rettet sie.
7 Umgestürzt werden die Gottlosen und sind nicht mehr;
aber das Haus der Gerechten bleibt stehen!
8 Nach dem Maße seiner Klugheit wird ein Mann gelobt;
wer aber verkehrten Herzens ist, fällt der Verachtung anheim.
9 Besser gering sein und sein eigener Knecht,
als großtun und nichts zu essen haben!
10 Der Gerechte erbarmt sich seines Viehs;
das Herz des Gottlosen aber ist unbarmherzig.
11 Wer seinen Acker bebaut, wird genug zu essen haben;
wer aber unnötige Sachen treibt, ist unverständig.
12 Den Gottlosen gelüstet nach der Beute der Bösewichte;
aber die Wurzel der Gerechten trägt [Frucht].
13 In treulosen Lippen steckt ein böser Fallstrick;
ein Gerechter aber entgeht der Gefahr.
14 Von der Frucht seines Mundes hat einer viel Gutes zu genießen,
und was ein Mensch tut, das wird ihm vergolten.
15 Der Weg des Narren ist richtig in seinen Augen;
aber ein Weiser horcht auf guten Rat.
16 Ein Narr läßt seinen Ärger sofort merken;
der Kluge aber steckt die Beleidigung ein.
17 Wer die ganze Wahrheit sagt, legt ein rechtes Zeugnis ab;
ein falscher Zeuge aber lügt.
18 Wer unbedacht schwatzt, der verletzt wie ein durchbohrendes Schwert;
die Zunge der Weisen aber ist heilsam.
19 Der Mund der Wahrheit besteht ewiglich,
die Lügenzunge nur einen Augenblick.
20 Falschheit wohnt im Herzen derer, welche Böses schmieden;
die aber zum Frieden raten, haben Freude.
21 Dem Gerechten kommt kein Übel von ungefähr;
aber die Gottlosen sind voll Unglück.
22 Falsche Lippen sind dem Herrn ein Greuel;
wer aber die Wahrheit übt, gefällt ihm wohl.
23 Ein kluger Mensch verbirgt sein Wissen;
aber das Herz des Narren schreit die Narrheit aus.
24 Fleißige Hand wird herrschen,
eine lässige aber muß Zwangsarbeit verrichten.
25 Kummer drückt das Herz eines Mannes nieder;
aber ein freundliches Wort erfreut es.
26 Der Gerechte zeigt seinem Freund den rechten Weg;
aber der Gottlosen Weg führt sie irre.
27 Der Saumselige erjagt kein Wildbret,
ein fleißiger Mensch aber wird reich.
28 Auf dem Pfade der Gerechtigkeit ist Leben;
der Weg des Frevels aber führt zum Tode.
Weiser und törichter Lebenswandel
13 Ein weiser Sohn hört auf des Vaters Zucht,
ein Spötter nicht einmal aufs Schelten.
2 Von der Frucht seines Mundes ißt einer Gutes,
falsche Seelen aber [werden gesättigt mit] Frevel.
3 Wer auf seinen Mund achtgibt, behütet seine Seele;
wer aber immer das Maul aufsperrt, tut's zu seinem Unglück.
4 Der Faule wünscht sich viel und hat doch nichts;
die Seele der Fleißigen aber wird fett[a].
5 Der Gerechte haßt die Verleumdungen;
aber der Gottlose verursacht Schande und Spott.
6 Die Gerechtigkeit bewahrt den Unschuldigen;
die Gottlosigkeit aber stürzt den Sünder ins Verderben.
7 Einer stellt sich reich und hat doch gar nichts,
ein anderer stellt sich arm und besitzt doch viel.
8 Mit seinem Reichtum kann jemand sich das Leben retten;
ein Armer aber bekommt keine Drohungen zu hören.
9 Das Licht der Gerechten wird hell brennen;
die Leuchte der Gottlosen aber wird erlöschen.
10 Durch Übermut entsteht nur Zank,
wo man sich aber raten läßt, da wohnt Weisheit.
11 Was man mühelos gewinnt, das zerrinnt;
was man aber mit der Hand sammelt, das mehrt sich.
12 Langes Harren macht das Herz krank;
ein erfüllter Wunsch aber ist ein Baum des Lebens.
13 Wer die Mahnung verachtet, wird von ihr gepfändet;
wer aber das Gebot fürchtet, wird belohnt.
14 Die Lehre des Weisen ist eine Quelle des Lebens,
daß man meide die Stricke des Todes. -
15 Guter Verstand erwirbt Gunst;
aber der Weg der Heuchler ist schwierig.
16 Der Kluge tut alles mit Vernunft;
aber der Tor verbreitet Dummheiten.
17 Ein gottloser Bote stürzt ins Unglück,
aber ein treuer Zeuge bringt Heilung.
18 Wer aus der Schule läuft, gerät in Armut und Schande;
wer aber auf Zurechtweisungen achtet, kommt zu Ehren.
19 Die Befriedigung eines Verlangens tut der Seele wohl; aber vom Bösen zu weichen, ist den Toren ein Greuel.
20 Der Umgang mit den Weisen macht dich weise;
wer aber an den Narren Wohlgefallen hat, wird in Sünde fallen.
21 Das Unglück verfolgt die Sünder,
den Gerechten aber wird Gutes vergolten.
22 Was ein guter Mensch hinterläßt, geht über auf Kindeskinder;
das Vermögen des Sünders aber wird für den Gerechten aufgespart.
23 Oft wäre viel Speise in den Furchen der Armen;
aber man nimmt sie ihnen weg gegen alles Recht!
24 Wer seine Rute spart, der haßt seinen Sohn;
wer ihn aber liebhat, der züchtigt ihn beizeiten.
25 Der Gerechte ißt, bis er satt ist;
der Gottlosen Bauch aber hat nie genug.
Wahre Weisheit im menschlichen Dasein
14 Der Frauen Weisheit baut ihr Haus,
die Torheit reißt es ein mit eigenen Händen.
2 Wer in seiner Redlichkeit wandelt, fürchtet den Herrn;
wer aber verkehrte Wege geht, verachtet ihn.
3 Im Munde des Narren ist eine Rute für [seinen] Hochmut,
aber die Weisen behüten ihre Lippen.
4 Wo keine Rinder sind, da bleibt die Krippe rein;
die Kraft des Ochsen aber verschafft großen Gewinn.
5 Ein treuer Zeuge lügt nicht;
aber ein falscher Zeuge lügt, so viel er kann.
6 Sucht ein Spötter Weisheit, so findet er keine;
der Verständige aber begreift leicht.
7 Gehe weg von dem dummen Menschen!
Du hörst doch nichts Gescheites von ihm.
8 Die Weisheit läßt den Klugen merken, welchen Weg er gehen soll;
aber die Torheit der Narren betrügt sie selbst.
9 Der Toren spottet das Schuldopfer;
unter den Redlichen aber herrscht gutes Einvernehmen.
10 Das Herz kennt seinen eigenen Kummer,
und in seine Freude soll sich kein Fremder mischen! -
11 Das Haus der Gottlosen wird zerstört;
aber die Hütte der Redlichen wird aufblühen.
12 Es gibt einen Weg, der dem Menschen richtig scheint;
aber sein Ende ist der Weg zum Tod.
13 Auch beim Lachen kann das Herz Kummer empfinden,
und die Freude kann enden in Traurigkeit.
14 Ein abtrünniges Herz bekommt genug von seinen eigenen Wegen
und ebenso ein guter Mensch von seinem Tun.
15 Der Einfältige glaubt jedem Geschwätz;
aber der Kluge gibt auf seine Schritte acht.
16 Der Weise ist vorsichtig und weicht vom Bösen;
aber der Tor ist übermütig und sorglos.
17 Ein Ungeduldiger macht Dummheiten,
und ein boshafter Mensch macht sich verhaßt.
18 Dummheit ist das Erbteil der Einfältigen,
Erfahrung die Krone der Klugen.
19 Die Bösen müssen sich bücken vor den Guten
und die Gottlosen bei den Toren der Gerechten.
20 Ein Armer wird sogar von seinem Nächsten gehaßt;
ein Reicher aber hat viele Liebhaber.
21 Seinen Nächsten verachten ist Sünde,
aber wohl dem, der sich des Elenden erbarmt!
22 Werden nicht irre gehen, die Böses schmieden?
Gnade aber und Wahrheit widerfahre dem, der gute Absichten hat!
23 Wo man sich alle Mühe gibt, da ist Überfluß;
aber wo man nur Worte macht, da herrscht Mangel.
24 Reichtum ist der Weisen Krone;
aber die Narren haben nichts als Dummheit.
25 Ein treuer Zeuge rettet Seelen;
ein Lügner aber ist ein Betrüger.
26 In der Furcht des Herrn liegt starkes Vertrauen;
Er wird auch den Kindern eine Zuflucht sein.
27 Die Furcht des Herrn ist eine Quelle des Lebens;
man meidet durch sie die Stricke des Todes.
28 In der Menge des Volkes besteht des Königs Schmuck;
aber das Schwinden der Bevölkerung ist des Fürsten Untergang.
29 Der Langmütige hat viel Verstand,
der Jähzornige aber begeht große Torheiten. -
30 Ein gelassenes Herz ist des Leibes Leben;
aber Eifersucht ist Knochenfraß.
31 Wer den Schwachen unterdrückt, beschimpft seinen Schöpfer;
wer Ihn aber ehren will, erbarmt sich des Armen.
32 Der Gottlose wird durch seine Bosheit gestürzt;
der Gerechte aber ist auch im Tode getrost.
33 Die Weisheit wohnt im Herzen des Verständigen,
sie bezeugt sich auch am Gewissen der Toren.
34 Gerechtigkeit erhöht ein Volk;
die Sünde aber ist der Völker Schande.
35 Ein König hat Wohlgefallen an einem verständigen Knechte;
sein Zorn aber trifft einen Schändlichen.
Wege zum Heil, Pfade zum Unheil
15 Eine sanfte Antwort dämpft den Grimm;
ein verletzendes Wort aber reizt zum Zorn.
2 Die Zunge der Weisen gibt gute Lehren;
aber der Toren Mund schwatzt viel dummes Zeug.
3 Die Augen des Herrn sind überall;
sie erspähen die Bösen und die Guten.
4 Eine heilsame Zunge ist ein Baum des Lebens;
aber Verkehrtheit in ihr verwundet den Geist.
5 Ein dummer [Junge] verschmäht die väterliche Zucht;
wer aber auf die Zurechtweisung achtet, der wird klug.
6 Im Hause des Gerechten ist viel Vermögen;
im Einkommen des Gottlosen aber ist Zerrüttung.
7 Die Lippen der Weisen säen Erkenntnis;
das Herz der Narren aber ist unaufrichtig.
8 Der Gottlosen Opfer ist dem Herrn ein Greuel;
das Gebet der Aufrichtigen aber ist ihm angenehm.
9 Der Gottlosen Weg ist dem Herrn ein Greuel;
wer aber der Gerechtigkeit nachjagt, den hat er lieb.
10 Wer den Pfad verläßt, wird schwer bestraft;
wer die Zucht haßt, der muß sterben.
11 Totenreich und Abgrund sind dem Herrn bekannt;
wie viel mehr die Herzen der Menschen!
12 Der Spötter liebt die Zurechtweisung nicht;
darum geht er nicht zu den Weisen.
13 Ein fröhliches Herz macht das Angesicht heiter;
aber durch Betrübnis wird der Geist niedergeschlagen.
14 Das Herz der Verständigen trachtet nach Erkenntnis;
aber der Mund der Narren weidet sich an der Dummheit.
15 Ein Unglücklicher hat lauter böse Tage,
aber ein frohmütiger hat immerdar Festmahl.
16 Besser wenig mit der Furcht des Herrn,
als großer Reichtum und ein unruhiges Gewissen dabei!
17 Besser ein Gericht Kraut mit Liebe,
als ein gemästeter Ochse mit Haß!
18 Ein zorniger Mann erregt Hader;
aber ein Langmütiger stillt den Zank.
19 Der Weg des Faulen ist wie mit Dornen verzäunt;
aber der Pfad der Redlichen ist gebahnt.
20 Ein weiser Sohn macht seinem Vater Freude;
ein dummer Mensch aber verachtet seine Mutter.
21 Torheit ist dem Unvernünftigen eine Wonne;
ein verständiger Mann aber wandelt geradeaus.
22 Durch Mangel an Besprechung werden Pläne vereitelt;
wo aber viele Ratgeber sind, da kommen sie zustande.
23 Es freut einen Mann, wenn man ihm antwortet;
und wie gut ist ein Wort, geredet zur rechten Zeit!
24 Der Weg des Lebens geht aufwärts für den Klugen,
um den Scheol zu vermeiden, welcher drunten liegt.
25 Der Herr reißt das Haus der Stolzen nieder;
aber die Grenze der Witwe setzt er fest.
26 Böse Anschläge sind dem Herrn ein Greuel,
aber freundliche Reden sind [ihm] rein.
27 Wer unrecht Gut begehrt, verstört sein Haus;
wer aber Geschenke haßt, der wird leben.
28 Das Herz des Gerechten überlegt die Antwort;
aber ein gottloses Maul stößt böse Worte aus.
29 Der Herr ist fern von den Gottlosen,
aber das Gebet der Gerechten erhört er.
30 Ein freundlicher Blick erfreut das Herz,
eine gute Botschaft stärkt das Gebein.
31 Ein Ohr, das gern den Lebenserfahrungen lauscht,
hält sich inmitten der Weisen auf.
32 Wer der Zucht entläuft, verachtet seine Seele;
wer aber auf Zurechtweisung hört, erwirbt Verstand.
33 Die Furcht des Herrn ist die Schule der Weisheit,
und der Ehre geht Demut voraus.
Gott achtet auf der Menschen Tun
16 Die Entwürfe des Herzens sind des Menschen Sache;
aber die Rede des Mundes kommt vom Herrn.
2 Alle Wege des Menschen sind rein in seinen Augen;
aber der Herr prüft die Geister.
3 Befiehl dem Herrn deine Werke,
so kommen deine Pläne zustande.
4 Alles hat der Herr zu seinem bestimmten Zweck gemacht,
sogar den Gottlosen für den bösen Tag.
5 Alle stolzen Herzen sind dem Herrn ein Greuel;
die Hand darauf! sie bleiben nicht ungestraft.
6 Durch Gnade und Wahrheit wird Schuld gesühnt,
und durch die Furcht des Herrn weicht man vom Bösen.
7 Wenn jemandes Wege dem Herrn wohlgefallen,
so macht er auch seine Feinde mit ihm zufrieden.
8 Besser wenig mit Gerechtigkeit,
als ein großes Einkommen mit Unrecht.
9 Des Menschen Herz denkt sich einen Weg aus;
aber der Herr lenkt seine Schritte.
10 Weissagung ist auf den Lippen des Königs;
beim Rechtsprechen verfehlt sich sein Mund nicht.
11 Gesetzliches Maß und Gewicht kommen vom Herrn;
alle Gewichtsteine im Beutel sind sein Werk.
12 Freveltaten sind den Königen ein Greuel;
denn durch Gerechtigkeit wird ein Thron befestigt.
13 Gerechte Lippen gefallen den Königen wohl,
und wer aufrichtig redet, macht sich beliebt.
14 Des Königs Zorn ist ein Todesengel;
aber ein weiser Mann versöhnt ihn.
15 Im Leuchten des königlichen Angesichts ist Leben,
und seine Gunst ist wie eine Wolke des Spätregens.
16 Wieviel besser ist's, Weisheit zu erwerben als Gold,
und Verstand zu erwerben ist begehrenswerter als Silber!
17 Die Bahn der Redlichen bleibt vom Bösen fern;
denn wer seine Seele hütet, gibt acht auf seinen Weg.
18 Vor dem Zusammenbruch wird man stolz,
und Hochmut kommt vor dem Fall.
19 Besser demütig sein mit dem Geringen,
als Beute teilen mit den Stolzen.
20 Wer auf das Wort achtet, findet Glück;
und wohl dem, der auf den Herrn vertraut!
21 Wer weisen Herzens ist, wird verständig genannt;
und Süßigkeit der Lippen verstärkt die Belehrung.
22 Wer Klugheit besitzt, hat eine Quelle des Lebens;
aber mit ihrer Dummheit strafen sich die Narren selbst.
23 Wer weisen Herzens ist, spricht vernünftig
und mehrt auf seinen Lippen die Belehrung.
24 Freundliche Reden sind wie Honigseim,
süß der Seele und heilsam dem Gebein.
25 Ein Weg mag dem Menschen richtig erscheinen,
und schließlich ist es doch der Weg zum Tod.
26 Die Seele des Arbeiters läßt es sich sauer werden;
denn sein Hunger treibt ihn an.
27 Ein Nichtsnutz gräbt Unglücksgruben,
und auf seinen Lippen brennt es wie Feuer.
28 Ein verdrehter Mann richtet Hader an,
und ein Ohrenbläser trennt vertraute Freunde. -
29 Ein frecher Mensch überredet seinen Nächsten
und führt ihn einen Weg, der nicht gut ist.
30 Wer die Augen verschließt, denkt verkehrt;
wer die Lippen zukneift, hat Böses vollbracht.
31 Graue Haare sind eine Krone der Ehren;
sie wird gefunden auf dem Wege der Gerechtigkeit.
32 Besser ein Langmütiger als ein Starker,
und wer sich selbst beherrscht, als wer Städte gewinnt.
33 Im Busen [des Gewandes] wird das Los geworfen;
aber vom Herrn kommt jeder Entscheid.
Weise Rede - unkluge, falsche Zunge
17 Besser ein trockener Bissen mit Ruhe,
als ein Haus voll Opferfleisch mit Zank!
2 Ein kluger Knecht wird herrschen über einen schändlichen Sohn
und wird sich mit den Brüdern in das Erbe teilen.
3 Der Tiegel prüft das Silber und der Ofen das Gold;
der Herr aber prüft die Herzen.
4 Ein Boshafter horcht auf falsche Mäuler,
ein Lügner leiht verderblichen Zungen sein Ohr.
5 Wer des Armen spottet, schmäht seinen Schöpfer;
wer schadenfroh ist, bleibt nicht ungestraft. -
6 Kindeskinder sind eine Krone der Alten,
und der Kinder Ehre sind ihre Väter. -
7 Zum Narren paßt keine anmaßende Rede,
so wenig als zu einem Fürsten Lügenreden.
8 Geschenke sind wie Edelsteine;
wer solche geben kann, hat überall Glück.
9 Wer Liebe sucht, deckt Fehler zu;
wer aber Worte hinterbringt, trennt vertraute Freunde.
10 Schelten macht mehr Eindruck auf den Verständigen
als hundert Schläge auf den Narren.
11 Ein Boshafter sucht nur Empörung;
aber ein unbarmherziger Bote wird gegen ihn ausgesandt werden.
12 Besser, es treffe jemand eine Bärin an, die ihrer Jungen beraubt ist,
als einen Narren in seiner Torheit! -
13 Wer Gutes mit Bösem vergilt,
von dessen Haus wird das Böse nicht weichen.
14 Tropfenweise geht der Hader an;
darum laß vom Zanken, ehe er losbricht!
15 Wer den Gottlosen gerechtspricht und den Gerechten verdammt,
die sind alle beide dem Herrn ein Greuel.
16 Was nützt das Geld in der Hand des Narren,
Weisheit zu kaufen in seinem Unverstand?
17 Ein Freund liebt jederzeit,
und in der Not wird er als Bruder geboren.
18 Ein unvernünftiger Mensch ist, wer in die Hand gelobt
und in Gegenwart seines Nächsten Bürgschaft leistet.
19 Wer Zank liebt, der liebt Entzweiung,
und wer sein Tor zu hoch baut, läuft Gefahr, daß es zusammenbricht.
20 Wer verschrobenen Herzens ist, findet nichts Gutes,
und wer eine arglistige Zunge hat, fällt in Unglück. -
21 Wer einen Toren zeugt, der hat Kummer,
und der Vater eines Narren kann sich nicht freuen.
22 Ein fröhliches Herz fördert die Genesung;
aber ein niedergeschlagener Geist dörrt das Gebein aus. -
23 Der Gottlose nimmt ein Geschenk aus dem Busen,
um zu beugen die Pfade des Rechts.
24 Dem Verständigen liegt die Weisheit vor Augen;
der Tor aber sucht sie am Ende der Erde.
25 Ein törichter Sohn macht seinem Vater Verdruß
und bereitet seiner Mutter Herzeleid.
26 Einen Gerechten zu büßen, ist nicht gut;
Edle zu schlagen, ist nicht recht.
27 Wer Erfahrungen gemacht hat, spart seine Worte,
und wer kühlen Geistes ist, der ist ein weiser Mann.
28 Selbst ein Narr wird für weise gehalten, wenn er schweigt,
für verständig, wenn er seine Lippen verschließt.
Freundschaft und zwischenmenschliche Beziehungen
18 Wer sich absondert, pflegt seine Liebhaberei
und wehrt sich gegen alles, was heilsam ist.
2 Einem Toren ist es nicht ums Lernen zu tun,
sondern um kundzumachen, was er weiß.
3 Wo der Gottlose hinkommt, da stellt sich auch Verachtung ein
und mit der Schande die Schmach.
4 Die Worte eines Mannes sind tiefe Wasser,
ein sprudelnder Bach, eine Quelle der Weisheit.
5 Es ist nicht gut, wenn man die Person des Gottlosen ansieht
und den Gerechten im Gericht unterdrückt.
Footnotes
- Sprüche 13:4 wird fett, d.h. wird reichlich gesättigt (FES)
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