Micha 6
Schlachter 1951
Gottes Rechtsstreit mit seinem Volk
6 Höret doch, was der Herr spricht:
Mache dich auf und rechte vor den Bergen
und laß die Hügel deine Stimme hören!
2 Höret doch, ihr Berge, den Rechtsstreit des Herrn
und [merket auf,] ihr dauerhaften Grundfesten der Erde!
Denn der Herr hat einen Rechtsstreit mit seinem Volk,
und mit Israel will er sich auseinandersetzen.
3 Mein Volk, was habe ich dir getan,
und womit habe ich dich beleidigt?
Lege Zeugnis ab wider mich!
4 Habe ich dich doch aus Ägyptenland heraufgeführt
und dich aus dem Diensthause erlöst
und Mose, Aaron und Mirjam vor dir her gesandt!
5 Mein Volk, bedenke doch, was Balak, der Moabiterkönig, vorhatte,
und was Bileam, der Sohn Beors, ihm antwortete,
[und was geschah] von Sittim bis Gilgal,
damit du erkennest die Wohltaten des Herrn!
6 Womit soll ich vor den Herrn treten,
mich beugen vor dem hohen Gott? Soll ich mit Brandopfern,
mit einjährigen Kälbern vor ihn treten?
7 Hat der Herr Wohlgefallen an Tausenden von Widdern
oder an unzähligen Strömen Öl?
Soll ich meinen Erstgeborenen geben für meine Übertretung,
die Frucht meines Leibes für die Sünde meiner Seele? -
8 Es ist dir gesagt, Mensch, was gut ist
und was der Herr von dir fordert:
was anders als Recht tun,
Liebe üben
und demütig wandeln mit deinem Gott?
Israels Schuld und Strafe
9 Die Stimme des Herrn ruft der Stadt zu,
und weise ist, wer deinen Namen fürchtet.
Höret die Strafe und wer sie festgesetzt hat!
10 Bleibt noch unrecht Gut in des Gottlosen Haus
und das verfluchte, magere Epha?
11 Kann ich lauter sein bei unrechter Waage
und wenn falsche Gewichtsteine im Beutel sind? -
12 Weil denn ihre Reichen so gewalttätig sind
und ihre Einwohner Lügen reden
und falsche Zungen in ihrem Munde haben,
13 so will auch ich dich krank schlagen,
dich verwüsten um deiner Sünden willen:
14 Du wirst essen und doch nicht satt werden,
sondern dein Hunger bleibt in deinem Innern.
Schaffst du etwas beiseite, so kannst du es doch nicht retten,
und was du rettest, will ich dem Schwerte preisgeben.
15 Du wirst säen, aber nicht ernten;
du wirst Oliven pressen,
aber dich nicht mit Öl salben,
Most keltern, aber keinen Wein trinken!
16 Denn man beobachtet die Satzungen Omris
und handelt genau so wie das Haus Ahabs
und wandelt nach ihrem Rat,
so daß ich dich zum Entsetzen mache
und deine Bewohner zum Gespött
und ihr die Schmach der Völker tragen sollt.
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