Matthaeus 15
Luther Bibel 1545
15 Da kamen zu ihm die Schriftgelehrten und Pharisäer von Jerusalem und sprachen:
2 Warum übertreten deine Jünger der Ältesten Aufsätze? Sie waschen ihre Hände nicht, wenn sie Brot essen.
3 Er antwortete und sprach zu ihnen: Warum übertretet denn ihr Gottes Gebot um eurer Aufsätze willen?
4 Gott hat geboten: "Du sollst Vater und Mutter ehren; wer Vater und Mutter flucht, der soll des Todes sterben."
5 Ihr aber lehret: Wer zum Vater oder Mutter spricht: "Es ist Gott gegeben, was dir sollte von mir zu Nutz kommen", der tut wohl.
6 Damit geschieht es, daß niemand hinfort seinen Vater oder seine Mutter ehrt, und also habt ihr Gottes Gebot aufgehoben um eurer Aufsätze willen.
7 Ihr Heuchler, wohl fein hat Jesaja von euch geweissagt und gesprochen:
8 "Dies Volk naht sich zu mir mit seinem Munde und ehrt mich mit seinen Lippen, aber ihr Herz ist fern von mir;
9 aber vergeblich dienen sie mir, dieweil sie lehren solche Lehren, die nichts denn Menschengebote sind."
10 Und er rief das Volk zu sich und sprach zu ihm: Höret zu und fasset es!
11 Was zum Munde eingeht, das verunreinigt den Menschen nicht; sondern was zum Munde ausgeht, das verunreinigt den Menschen.
12 Da traten seine Jünger zu ihm und sprachen: Weißt du auch, daß sich die Pharisäer ärgerten, da sie das Wort hörten?
13 Aber er antwortete und sprach: Alle Pflanzen, die mein himmlischer Vater nicht pflanzte, die werden ausgereutet.
14 Lasset sie fahren! Sie sind blinde Blindenleiter. Wenn aber ein Blinder den andern leitet, so fallen sie beide in die Grube.
15 Da antwortete Petrus und sprach zu ihm: Deute uns dieses Gleichnis.
16 Und Jesus sprach zu ihnen: Seid ihr denn auch noch unverständig?
17 Merket ihr noch nicht, daß alles, was zum Munde eingeht, das geht in den Bauch und wird durch den natürlichen Gang ausgeworfen?
18 Was aber zum Munde herausgeht, das kommt aus dem Herzen, und das verunreinigt den Menschen.
19 Denn aus dem Herzen kommen arge Gedanken: Mord, Ehebruch, Hurerei, Dieberei, falsch Zeugnis, Lästerung.
20 Das sind Stücke, die den Menschen verunreinigen. Aber mit ungewaschenen Händen essen verunreinigt den Menschen nicht.
21 Und Jesus ging aus von dannen und entwich in die Gegend von Tyrus und Sidon.
22 Und siehe, ein kanaanäisches Weib kam aus derselben Gegend und schrie ihm nach und sprach: Ach HERR, du Sohn Davids, erbarme dich mein! Meine Tochter wird vom Teufel übel geplagt.
23 Und er antwortete ihr kein Wort. Da traten zu ihm seine Jünger, baten ihn und sprachen: Laß sie doch von dir, denn sie schreit uns nach.
24 Er antwortete aber und sprach: Ich bin nicht gesandt denn nur zu den verlorenen Schafen von dem Hause Israel.
25 Sie kam aber und fiel vor ihm nieder und sprach: HERR, hilf mir!
26 Aber er antwortete und sprach: Es ist nicht fein, daß man den Kindern ihr Brot nehme und werfe es vor die Hunde.
27 Sie sprach: Ja, HERR; aber doch essen die Hündlein von den Brosamlein, die von ihrer Herren Tisch fallen.
28 Da antwortete Jesus und sprach zu ihr: O Weib, dein Glaube ist groß! Dir geschehe, wie du willst. Und ihre Tochter ward gesund zu derselben Stunde.
29 Und Jesus ging von da weiter und kam an das Galiläische Meer und ging auf einen Berg und setzte sich allda.
30 Und es kam zu ihm viel Volks, die hatten mit sich Lahme, Blinde, Stumme, Krüppel und viele andere und warfen sie Jesu vor die Füße, und er heilte sie,
31 daß sich das Volk verwunderte, da sie sahen, daß die Stummen redeten, die Krüppel gesund waren, die Lahmen gingen, die Blinden sahen; und sie priesen den Gott Israels.
32 Und Jesus rief seine Jünger zu sich und sprach: Es jammert mich des Volks; denn sie beharren nun wohl drei Tage bei mir und haben nichts zu essen; und ich will sie nicht ungegessen von mir lassen, auf daß sie nicht verschmachten auf dem Wege.
33 Da sprachen seine Jünger zu ihm: Woher mögen wir so viel Brot nehmen in der Wüste, daß wir so viel Volks sättigen?
34 Und Jesus sprach zu ihnen: Wie viel Brote habt ihr? Sie sprachen: Sieben und ein wenig Fischlein.
35 Und er hieß das Volk sich lagern auf die Erde
36 und nahm die sieben Brote und die Fische, dankte, brach sie und gab sie seinen Jüngern; und die Jünger gaben sie dem Volk.
37 Und sie aßen alle und wurden satt; und hoben auf, was übrig blieb von Brocken, sieben Körbe voll.
38 Und die da gegessen hatten, derer waren viertausend Mann, ausgenommen Weiber und Kinder.
39 Und da er das Volk hatte von sich gelassen, trat er in ein Schiff und kam in das Gebiet Magdalas.
Matthaeus 15
Hoffnung für Alle
Was ist rein – was unrein? (Markus 7,1‒23)
15 Damals kamen einige Pharisäer und Schriftgelehrte aus Jerusalem zu Jesus und fragten ihn: 2 »Weshalb befolgen deine Jünger unsere überlieferten Speisevorschriften nicht? Sie waschen sich nicht einmal vor dem Essen die Hände.« 3 Jesus fragte zurück: »Und weshalb brecht ihr mit euren Vorschriften die Gebote Gottes?
4 Gott hat doch gesagt: ›Ehre deinen Vater und deine Mutter!‹ Und an anderer Stelle: ›Wer seinen Vater oder seine Mutter verflucht, der muss sterben.‹[a] 5 Ihr aber behauptet, dass man seinen hilfsbedürftigen Eltern die Unterstützung verweigern darf, wenn man das Geld stattdessen Gott gibt. 6 Dann hätte man Gottes Gebot schon erfüllt und bräuchte nicht weiter für seine Eltern zu sorgen. Doch indem ihr solche Vorschriften aufstellt, setzt ihr das Gebot Gottes außer Kraft! 7 Ihr Heuchler! Wie recht hat Jesaja, wenn er von euch schreibt:
8 ›Dieses Volk ehrt mich mit den Lippen, aber mit dem Herzen sind sie nicht dabei. 9 Ihre Frömmigkeit ist wertlos, weil sie ihre menschlichen Gesetze als meine Gebote ausgegeben haben.‹[b]«
10 Dann rief Jesus die Menschenmenge zu sich: »Hört, was ich euch sage, und begreift doch: 11 Nicht was ein Mensch zu sich nimmt, macht ihn vor Gott unrein, sondern das, was er von sich gibt.«
12 Da traten die Jünger an ihn heran und sagten: »Weißt du, dass du mit deinen Worten die Pharisäer verärgert hast?« 13 Jesus entgegnete: »Jede Pflanze, die nicht von meinem himmlischen Vater gepflanzt worden ist, wird ausgerissen werden. 14 Lasst euch nicht einschüchtern! Sie wollen Blinde führen, sind aber selbst blind. Wenn nun ein Blinder einen anderen Blinden führen will, werden beide in die Grube fallen!«
15 Da sagte Petrus: »Erklär uns doch noch einmal, was einen Menschen unrein macht!« 16 Jesus fragte: »Selbst ihr habt es immer noch nicht begriffen? 17 Wisst ihr denn nicht, dass alles, was ein Mensch zu sich nimmt, zuerst in den Magen kommt und dann wieder ausgeschieden wird? 18 Aber die bösen Worte, die ein Mensch von sich gibt, kommen aus seinem Herzen, und sie sind es, die ihn vor Gott unrein machen! 19 Denn aus dem Herzen kommen böse Gedanken wie Mord[c], Ehebruch, sexuelle Unmoral, Diebstahl, Lüge[d] und Verleumdung. 20 Durch sie wird der Mensch unrein, nicht dadurch, dass man mit ungewaschenen Händen isst.«
Der unerschütterliche Glaube einer nichtjüdischen Frau (Markus 7,24‒30)
21 Danach brach Jesus auf und zog sich in das Gebiet der Städte Tyrus und Sidon zurück. 22 Dort begegnete ihm eine kanaanitische Frau, die in der Nähe wohnte. Laut flehte sie ihn an: »Herr, du Sohn Davids, hab Erbarmen mit mir! Meine Tochter wird von einem bösen Geist furchtbar gequält.« 23 Aber Jesus gab ihr keine Antwort. Seine Jünger drängten ihn: »Erfüll doch ihre Bitte! Sie schreit sonst dauernd hinter uns her.«
24 Jesus entgegnete: »Ich habe nur den Auftrag, den Menschen aus dem Volk Israel zu helfen. Sie sind wie Schafe, die ohne ihren Hirten verloren umherirren.« 25 Die Frau aber kam noch näher, warf sich vor ihm nieder und bettelte: »Herr, hilf mir!« 26 Jesus antwortete wieder: »Es ist nicht richtig, den Kindern das Brot wegzunehmen und es den Hunden hinzuwerfen.« 27 »Ja, Herr«, erwiderte die Frau, »und doch bekommen die Hunde die Krümel, die vom Tisch ihrer Herren herunterfallen.« 28 Da sagte Jesus zu ihr: »Dein Glaube ist groß! Was du willst, soll geschehen.« Im selben Augenblick wurde ihre Tochter gesund.
Jesus heilt viele Kranke (Markus 7,31‒37)
29 Jesus kehrte an den See Genezareth zurück. Er stieg auf einen Berg und setzte sich dort hin, um zu lehren. 30 Da kam eine große Menschenmenge zu Jesus. Unter ihnen waren Gelähmte, Blinde, Verkrüppelte, Stumme und viele andere Kranke. Man legte sie vor seinen Füßen nieder, und er heilte sie alle. 31 Die Menschen konnten es kaum fassen, als sie sahen, dass Stumme zu reden begannen, Verkrüppelte gesund wurden, Gelähmte umhergingen und Blinde sehen konnten. Und sie lobten den Gott Israels.
Viertausend werden satt (Markus 8,1‒10)
32 Danach rief Jesus seine Jünger zu sich und sagte: »Die Leute tun mir leid. Sie sind jetzt schon drei Tage bei mir und haben nichts mehr zu essen. Ich will sie nicht hungrig wegschicken, sie würden sonst vielleicht unterwegs zusammenbrechen.« 33 Darauf erwiderten die Jünger: »Woher sollen wir hier in dieser verlassenen Gegend genügend Brot bekommen, damit so viele Menschen satt werden?« 34 »Wie viele Brote habt ihr denn?«, wollte Jesus wissen. Sie antworteten: »Sieben Brote und ein paar kleine Fische!« 35 Da forderte Jesus die Menschen auf, sich auf den Boden zu setzen. 36 Nun nahm er die sieben Brote und die Fische. Er dankte Gott für das Essen, teilte die Brote und Fische und gab sie den Jüngern, die sie an die Leute weiterreichten. 37-38 Alle aßen und wurden satt; etwa viertausend Männer hatten zu essen bekommen, außerdem viele Frauen und Kinder. Anschließend sammelte man die Reste ein: Sieben große Körbe voll waren noch übrig geblieben.
39 Jetzt erst verabschiedete Jesus die Leute nach Hause. Er selbst aber bestieg ein Boot und fuhr in die Gegend von Magadan[e].
Footnotes
- 15,4 2. Mose 20,12; 21,17
- 15,9 Jesaja 29,13
- 15,19 Oder: kommen böse Gedanken, Mord.
- 15,19 Wörtlich: falsche Zeugenaussagen.
- 15,39 Wo sich Magadan genau befand, wissen wir heute nicht mehr. Sehr wahrscheinlich handelt es sich um einen Ort, der westlich des Sees Genezareth lag und mit anderem Namen »Dalmanuta« hieß. Vgl. Markus 8,10.
Matthäus 15
Neue Genfer Übersetzung
Menschliche Vorschriften und Gottes Gebot
15 Da kamen einige Pharisäer und Schriftgelehrte aus Jerusalem zu Jesus und sagten: 2 »Warum missachten deine Jünger die Vorschriften, die uns von den Vorfahren her überliefert sind[a]? Zum Beispiel waschen sie sich vor dem Essen[b] nicht die Hände.« 3 Jesus entgegnete ihnen: »Und ihr, warum missachtet ihr Gottes Gebot euren Vorschriften zuliebe[c]? 4 Gott hat zum Beispiel gesagt: ›Ehre Vater und Mutter!‹[d] und: ›Wer Vater oder Mutter verflucht[e], soll mit dem Tod bestraft werden.‹[f] 5 Ihr dagegen lehrt, man könne zu seinem Vater oder zu seiner Mutter sagen: ›Alles, was dir eigentlich von mir als Unterstützung zusteht, erkläre ich zur Opfergabe‹; 6 dann brauche man seine Eltern[g] nicht mehr zu unterstützen[h]. Damit habt ihr euren eigenen Vorschriften zuliebe das Wort[i] Gottes außer Kraft gesetzt. 7 Ihr Heuchler! Was Jesaja prophezeit hat, trifft genau auf euch zu[j]:
8 ›Dieses Volk ehrt mich mit den Lippen,
aber ihr Herz ist weit von mir entfernt.
9 Ihr ganzer Gottesdienst ist wertlos,
denn ihre Lehren sind nichts als Gebote von Menschen.‹[k]«
10 Dann rief Jesus die Menge zu sich und sagte: »Hört zu, damit ihr versteht, was ich sage![l] 11 Nicht das, was der Mensch durch den Mund in sich aufnimmt, macht ihn ´in Gottes Augen` unrein. Unrein machen ihn vielmehr die Worte, die aus seinem Mund herauskommen.«
12 Daraufhin kamen die Jünger zu Jesus und sagten: »Weißt du, dass die Pharisäer an diesem Wort[m] Anstoß genommen haben?« 13 Er antwortete: »Jede Pflanze, die nicht mein Vater im Himmel gepflanzt hat, wird ausgerissen werden. 14 Lasst sie! Sie sind blinde Blindenführer, und wenn ein Blinder einen Blinden führt, fallen beide in die Grube.«
15 Da bat ihn Petrus: »Erkläre uns jenen Ausspruch[n] ´über das, was unrein macht`!« – 16 »Habt auch ihr noch immer nichts begriffen?«, erwiderte Jesus. 17 »Versteht ihr denn nicht, dass alles, was man durch den Mund in sich aufnimmt, in den Magen gelangt und dann wieder ausgeschieden wird? 18 Was jedoch aus dem Mund herauskommt, kommt aus dem Herzen, und diese Dinge sind es, die den Menschen unrein machen. 19 Denn aus dem Herzen kommen böse Gedanken, Mord[o], Ehebruch, Unzucht, Diebstahl, falsche Aussagen, Verleumdungen[p]. 20 Das ist es, was den Menschen ´in Gottes Augen` unrein macht; aber mit ungewaschenen Händen essen macht ihn nicht unrein.«
Der Glaube einer Nichtjüdin
21 Jesus machte sich wieder auf den Weg und zog sich in das Gebiet von Tyrus und Sidon zurück. 22 Da kam eine kanaanäische Frau aus jener Gegend und rief: »Herr, du Sohn Davids, hab Erbarmen mit mir! Meine Tochter wird von einem Dämon furchtbar gequält.« 23 Aber Jesus gab ihr keine Antwort. Schließlich drängten ihn seine Jünger: »Erfüll ihr doch die Bitte[q], sie hört ja nicht auf, hinter uns herzuschreien!« 24 Er aber entgegnete: »Ich bin nur zu den verlorenen Schafen des Volkes[r] Israel gesandt.« 25 Da kam die Frau näher, warf sich vor Jesus nieder und bat: »Herr, hilf mir!« 26 Jesus wehrte ab: »Es ist nicht recht, den Kindern das Brot wegzunehmen und es den Hunden vorzuwerfen.« – 27 »Das stimmt, Herr«, erwiderte sie, »aber immerhin fressen die Hunde die Brotkrumen, die vom Tisch ihrer Herren herunterfallen.« 28 Da sagte Jesus zu ihr: »Frau, dein Glaube ist groß! Was du willst, soll[s] geschehen.« Von diesem Augenblick an war ihre Tochter gesund.
Jesus heilt viele Kranke
29 Jesus zog weiter und kam an den Galiläischen See[t]. Er stieg auf einen Berg und setzte sich. 30 Die Menschen strömten in Scharen herbei und brachten Lahme, Blinde, Krüppel, Stumme und viele andere Kranke zu ihm. Sie legten sie vor seinen Füßen nieder, und er heilte sie. 31 Die Leute staunten, als sie sahen, dass Stumme redeten, Krüppel gesund wurden, Lahme umhergingen und Blinde sehen konnten, und sie priesen den Gott Israels.
Jesus gibt noch einmal einer großen Menschenmenge zu essen
32 Jesus rief seine Jünger zu sich und sagte: »Mir tun diese Menschen leid. Seit drei Tagen sind sie nun schon bei mir und haben nichts zu essen. Ich will sie nicht hungrig nach Hause gehen lassen, sonst könnten sie unterwegs vor Erschöpfung zusammenbrechen.« 33 Die Jünger erwiderten: »Wo sollen wir denn in dieser einsamen Gegend genug Brot hernehmen, um eine so große Menge satt zu machen?« 34 Doch Jesus fragte sie: »Wie viele Brote habt ihr?« – »Sieben«, antworteten sie, »dazu ein paar kleine Fische.« 35 Da forderte er die Menge auf, sich auf dem Boden zu lagern. 36 Er nahm die sieben Brote und die Fische und dankte Gott dafür. Dann zerteilte er die Brote und die Fische und gab sie den Jüngern, und die Jünger verteilten sie an die Menge. 37 Und alle aßen und wurden satt. Am Schluss sammelte man auf, was[u] übrig geblieben war – sieben Körbe voll. 38 Viertausend Männer hatten an der Mahlzeit teilgenommen, Frauen und Kinder nicht mitgerechnet.
39 Als Jesus die Leute dann entlassen hatte, ´damit sie nach Hause gehen konnten,` stieg er ins Boot und fuhr in die Gegend von Magadan[v].
Footnotes
- Matthäus 15:2 W deine Jünger die Überlieferungen der Ältesten/Alten. Das Leben eines gesetzestreuen Menschen zur Zeit Jesu wurde von mündlich überlieferten Vorschriften der großen jüdischen Gesetzeslehrer geregelt. Diese Vorschriften gingen über das alttestamentliche Gesetz hinaus, galten aber neben ihm als verbindliche Norm.
- Matthäus 15:2 W waschen sie sich, wenn sie Brot essen.
- Matthäus 15:3 W eurer Überlieferung zuliebe. Ebenso in Vers 6.
- Matthäus 15:4 2. Mose 20,12; 5. Mose 5,16.
- Matthäus 15:4 Od Wer verächtlich über Vater oder Mutter redet.
- Matthäus 15:4 2. Mose 21,17; 3. Mose 20,9.
- Matthäus 15:6 W seinen Vater. AL(1) seinen Vater oder seine Mutter.
- Matthäus 15:6 W zu ehren.
- Matthäus 15:6 AL(2) Gebot/Gesetz.
- Matthäus 15:7 W Treffend hat Jesaja über euch prophezeit.
- Matthäus 15:9 Nach Jesaja 29,13.
- Matthäus 15:10 W Hört zu und versteht!
- Matthäus 15:12 W dass die Pharisäer, als sie dieses Wort hörten.
- Matthäus 15:15 W jenes Gleichnis.
- Matthäus 15:19 Od böse Gedanken, nämlich Mord.
- Matthäus 15:19 Od Gotteslästerungen.
- Matthäus 15:23 Od Schick sie doch fort. W Entlass sie.
- Matthäus 15:24 W des Hauses.
- Matthäus 15:28 W soll dir.
- Matthäus 15:29 Ein anderer Name für den See Gennesaret.
- Matthäus 15:37 W was an Stücken.
- Matthäus 15:39 AL(2) Magdala.
Matthäus 15
Schlachter 2000
Die Pharisäer und die Überlieferung der Alten
15 Da kamen die Schriftgelehrten und Pharisäer von Jerusalem zu Jesus und sprachen:
2 Warum übertreten deine Jünger die Überlieferung der Alten[a]? Denn sie waschen ihre Hände nicht, wenn sie Brot essen.
3 Er aber antwortete und sprach zu ihnen: Und warum übertretet ihr das Gebot Gottes um eurer Überlieferung willen?
4 Denn Gott hat geboten und gesagt: »Du sollst deinen Vater und deine Mutter ehren!« und: »Wer Vater oder Mutter flucht, der soll des Todes sterben!«[b]
5 Ihr aber sagt: Wer zum Vater oder zur Mutter spricht: Ich habe zur Weihegabe[c] bestimmt, was dir von mir zugutekommen sollte!, der braucht auch seinen Vater oder seine Mutter nicht mehr zu ehren.
6 Und so habt ihr das Gebot Gottes um eurer Überlieferung willen aufgehoben.
7 Ihr Heuchler! Treffend hat Jesaja von euch geweissagt, wenn er spricht:
8 »Dieses Volk naht sich zu mir mit seinem Mund und ehrt mich mit den Lippen, aber ihr Herz ist fern von mir.
9 Vergeblich aber verehren sie mich, weil sie Lehren vortragen, die Menschengebote sind.«[d]
Das Herz des Menschen: Quelle der Verunreinigung
10 Und er rief die Volksmenge zu sich und sprach zu ihnen: Hört und versteht!
11 Nicht das, was zum Mund hineinkommt, verunreinigt den Menschen, sondern was aus dem Mund herauskommt, das verunreinigt den Menschen.
12 Da traten seine Jünger herzu und sprachen zu ihm: Weißt du, dass die Pharisäer Anstoß nahmen, als sie das Wort hörten?
13 Er aber antwortete und sprach: Jede Pflanze, die nicht mein himmlischer Vater gepflanzt hat, wird ausgerissen werden.
14 Lasst sie; sie sind blinde Blindenleiter! Wenn aber ein Blinder den anderen leitet, werden beide in die Grube fallen.
15 Petrus aber antwortete und sprach zu ihm: Erkläre uns dieses Gleichnis!
16 Jesus aber sprach: Seid denn auch ihr noch unverständig?
17 Begreift ihr noch nicht, dass alles, was zum Mund hineinkommt, in den Bauch kommt und in den Abort geworfen wird?
18 Was aber aus dem Mund herauskommt, das kommt aus dem Herzen, und das verunreinigt den Menschen.
19 Denn aus dem Herzen kommen böse Gedanken, Mord, Ehebruch, Unzucht, Diebstahl, falsche Zeugnisse, Lästerungen.
20 Das ist"s, was den Menschen verunreinigt! Aber mit ungewaschenen Händen essen, das verunreinigt den Menschen nicht.
Die kananäische Frau
21 Und Jesus ging von dort weg und zog sich in die Gegend von Tyrus und Zidon zurück.
22 Und siehe, eine kanaanäische Frau kam aus jener Gegend, rief ihn an und sprach: Erbarme dich über mich, Herr, du Sohn Davids! Meine Tochter ist schlimm besessen!
23 Er aber antwortete ihr nicht ein Wort. Da traten seine Jünger herzu, baten ihn und sprachen: Fertige sie ab, denn sie schreit uns nach!
24 Er aber antwortete und sprach: Ich bin nur gesandt zu den verlorenen Schafen des Hauses Israel.
25 Da kam sie, fiel vor ihm nieder und sprach: Herr, hilf mir!
26 Er aber antwortete und sprach: Es ist nicht recht, dass man das Brot der Kinder nimmt und es den Hunden vorwirft.
27 Sie aber sprach: Ja, Herr; und doch essen die Hunde von den Brosamen, die vom Tisch ihrer Herren fallen!
28 Da antwortete Jesus und sprach zu ihr: O Frau, dein Glaube ist groß; dir geschehe, wie du willst! Und ihre Tochter war geheilt von jener Stunde an.
Zahlreiche Heilungen
29 Und Jesus zog von dort weiter und kam an den See von Galiläa; und er stieg auf den Berg und setzte sich dort.
30 Und es kamen große Volksmengen zu ihm, die hatten Lahme, Blinde, Stumme, Krüppel und viele andere bei sich. Und sie legten sie zu Jesu Füßen, und er heilte sie,
31 sodass sich die Menge verwunderte, als sie sah, dass Stumme redeten, Krüppel gesund wurden, Lahme gingen und Blinde sehend wurden; und sie priesen den Gott Israels.
Die Speisung der Viertausend
32 Da rief Jesus seine Jünger zu sich und sprach: Ich bin voll Mitleid mit der Menge; denn sie verharren nun schon drei Tage bei mir und haben nichts zu essen, und ich will sie nicht ohne Speise entlassen, damit sie nicht auf dem Weg verschmachten.
33 Und seine Jünger sprachen zu ihm: Woher sollen wir in der Einöde so viele Brote nehmen, um eine so große Menge zu sättigen?
34 Und Jesus sprach zu ihnen: Wie viele Brote habt ihr? Sie sprachen: Sieben, und ein paar Fische.
35 Da gebot er dem Volk, sich auf die Erde zu lagern,
36 und nahm die sieben Brote und die Fische, dankte, brach sie und gab sie seinen Jüngern; die Jünger aber gaben sie dem Volk.
37 Und sie aßen alle und wurden satt und hoben auf, was an Brocken übrig blieb, sieben Körbe voll.
38 Es waren aber etwa 4 000 Männer, die gegessen hatten, ohne Frauen und Kinder.
39 Und nachdem er die Volksmenge entlassen hatte, stieg er in das Schiff und kam in die Gegend von Magdala.
Footnotes
- (15,2) d.h. die menschlichen Zusätze, Erläuterungen und Ausführungsbestimmungen zum Gesetz Gottes, die frühere jüdische Lehrer und Schriftgelehrte zusammengetragen hatten und die im jüdischen Schrifttum (Talmud) in der »Mischna« und »Gemara« überliefert sind.
- (15,4) 2Mo 20,12; 3Mo 20,9.
- (15,5) d.h. als Gott geweihte Gabe für den Tempelschatz.
- (15,9) Jes 29,13.
马太福音 15
Chinese New Version (Traditional)
不可因傳統廢棄 神的誡命(A)
15 有法利賽人和經學家從耶路撒冷前來,問耶穌: 2 “你的門徒為甚麼違背古人的傳統,在飯前不洗手呢?” 3 耶穌回答:“你們又為甚麼因你們的傳統,違背 神的誡命呢? 4 神說:‘當孝敬父母’,又說:‘咒罵父母的必被處死’。 5 你們卻說:‘人若對父母說:“我應該給你們的,已經作了獻給 神的禮物”, 6 他就可以不孝敬父母了。’你們因為你們的傳統,就廢棄了 神的話。 7 偽君子啊,以賽亞指著你們說的預言說得好:
8 ‘這人民用嘴唇尊敬我,心卻遠離我;
9 他們把人的規條當作道理去教導人,
所以拜我也是徒然。’”
10 耶穌叫群眾前來,對他們說:“你們要聽,也要明白。 11 進到口裡的不能使人污穢,只有從口裡出來的,才能使人污穢。” 12 門徒前來告訴他:“法利賽人聽了這話很生氣,你知道嗎?” 13 耶穌說:“所有不是我天父栽種的植物,都要連根拔起來。 14 由得他們吧!他們是瞎眼的,卻作了嚮導;如果瞎子領瞎子,二人都會跌進坑裡。” 15 彼得說:“請你給我們解釋這個比喻吧。” 16 耶穌說:“你們還是不明白嗎? 17 難道不知道一切進到口裡的,是進到肚腹,然後排泄到外面(“外面”或譯:“廁所”)去嗎? 18 但從口裡出來的,是發自內心,才會使人污穢。 19 因為從心裡出來的,有惡念、兇殺、姦淫、淫亂、偷盜、假見證和毀謗。 20 這些才會使人污穢,不洗手吃飯卻不會這樣。”
迦南婦人的信心(B)
21 耶穌離開那裡,退到推羅、西頓境內。 22 有一個迦南的婦人從那地區出來,喊著說:“主啊,大衛的子孫,可憐我吧!我的女兒被鬼附得很苦。” 23 耶穌一句話也不回答她。門徒上前求他說:“請叫她走吧,她一直跟在我們後面喊叫。” 24 耶穌回答:“我被差遣,只是到以色列家的迷羊那裡去。” 25 她來跪在耶穌面前說:“主啊,求你幫助我!” 26 耶穌回答:“拿兒女的餅丟給小狗吃是不好的。” 27 她說:“主啊,是的,不過小狗也吃主人桌子上掉下來的碎渣。” 28 於是耶穌對她說:“婦人,你的信心真大,照你所想的給你成就吧!”從那時起,她的女兒就好了。
治好許多病人(C)
29 耶穌離開那裡,來到加利利海邊,就上山坐下。 30 有許多人來到他那裡,把瘸腿的、瞎眼的、殘廢的、啞的和許多別的病人,都帶到耶穌跟前,他就醫好他們。 31 群眾看見啞巴說話,殘廢的復原,瘸腿的行走,瞎眼的看見,就十分驚奇,於是頌讚以色列的 神。
給四千人吃飽的神蹟(D)
32 耶穌叫門徒前來,說:“我憐憫這一群人,因為他們跟我在一起已經有三天,也沒有甚麼吃的;我不想叫他們餓著肚子回去,恐怕他們在路上暈倒。” 33 門徒對他說:“我們在這曠野地方,哪裡有足夠的食物給這許多的人吃飽呢?” 34 耶穌問他們:“你們有多少餅?”他們說:“七個餅和幾條小魚。” 35 他就吩咐群眾坐在地上, 36 拿起那七個餅和那些魚,祝謝了,擘開遞給門徒,門徒又分給眾人。 37 大家都吃了,並且吃飽了。他們把剩下的零碎拾起來,裝滿了七個大籃子。 38 吃的人,除了婦女和孩子,共有四千。 39 耶穌解散了群眾,就上了船,來到馬加丹地區。
Copyright © 1545 by Public Domain
Hoffnung für Alle® (Hope for All) Copyright © 1983, 1996, 2002 by Biblica, Inc.®
Copyright © 2011 by Geneva Bible Society
Copyright © 2000 by Geneva Bible Society
Chinese New Version (CNV). Copyright © 1976, 1992, 1999, 2001, 2005 by Worldwide Bible Society.
