Lukas 6
Schlachter 1951
Jesus ist Herr über den Sabbat
6 Es begab sich aber, daß er am zweiten[a] Sabbat durch die Saat ging; und seine Jünger streiften Ähren ab, zerrieben sie mit den Händen und aßen sie. 2 Da sagten etliche von den Pharisäern zu ihnen: Warum tut ihr, was am Sabbat nicht erlaubt ist?
3 Und Jesus antwortete und sprach zu ihnen: Habt ihr das nie gelesen, was David tat, als ihn und seine Gefährten hungerte? 4 Wie er in das Haus Gottes hineinging und die Schaubrote nahm und aß und auch seinen Gefährten davon gab; welche doch niemand essen darf, als nur die Priester? 5 Und er sprach zu ihnen: Des Menschen Sohn ist auch Herr des Sabbats.
Heilung am Sabbat: der Mann mit der verdorrten Hand
6 Es begab sich aber an einem andern Sabbat, daß er in eine Synagoge ging und lehrte; und daselbst war ein Mensch, dessen rechte Hand verdorrt war. 7 Aber die Schriftgelehrten und Pharisäer gaben acht auf ihn, ob er am Sabbat heilen würde, um einen Grund zur Anklage wider ihn zu finden. 8 Er aber merkte ihre Gedanken und sprach zu dem Menschen, der die verdorrte Hand hatte: Steh auf und stelle dich in die Mitte! Und er stand auf und stellte sich dahin.
9 Da sprach Jesus zu ihnen: Ich frage euch: Ist es erlaubt, am Sabbat Gutes zu tun oder Böses zu tun, das Leben zu retten oder zu verderben? 10 Und indem er sie alle ringsumher ansah, sprach er zu ihm: Strecke deine Hand aus! Der aber tat es, und seine Hand wurde wieder gesund, wie die andere.
11 Sie aber wurden ganz unsinnig und besprachen sich miteinander, was sie doch Jesus antun könnten.
Wahl der zwölf Apostel
12 Es begab sich aber in diesen Tagen, daß er hinausging auf den Berg, um zu beten, und er verharrte die Nacht hindurch im Gebet zu Gott. 13 Und als es Tag geworden, rief er seine Jünger herzu und erwählte aus ihnen zwölf, die er auch Apostel nannte:
14 Simon, den er auch Petrus nannte, und dessen Bruder Andreas, Jakobus und Johannes, Philippus und Bartholomäus, 15 Matthäus und Thomas, Jakobus, den Sohn des Alphäus, und Simon, genannt Zelotes[b], 16 Judas, den Sohn des Jakobus, und Judas Ischariot, der zum Verräter wurde.
Die Bergpredigt
17 Und er stieg mit ihnen hinab und stellte sich auf einen ebenen Platz mit einer großen Schar seiner Jünger und einer großen Menge Volkes aus ganz Judäa und von Jerusalem und von der Meeresküste, von Tyrus und Zidon, die gekommen waren, um ihn zu hören und geheilt zu werden von ihren Krankheiten; 18 und die, welche von unreinen Geistern geplagt waren, wurden geheilt. 19 Und alles Volk suchte ihn anzurühren, denn Kraft ging von ihm aus und heilte alle.
20 Und er hob seine Augen auf über seine Jünger und sprach: Selig seid ihr Armen; denn das Reich Gottes ist euer!
21 Selig seid ihr, die ihr jetzt hungert; denn ihr sollt gesättigt werden! Selig seid ihr, die ihr jetzt weinet; denn ihr werdet lachen!
22 Selig seid ihr, wenn euch die Menschen hassen, und wenn sie euch ausschließen und schmähen und euren Namen als einen lasterhaften verwerfen um des Menschensohnes willen.
23 Freuet euch alsdann und hüpfet! Denn siehe, euer Lohn ist groß im Himmel. Denn ebenso haben ihre Väter den Propheten getan.
24 Aber wehe euch, ihr Reichen, denn ihr habt euren Trost dahin!
25 Wehe euch, die ihr jetzt satt seid; denn ihr werdet hungern! Wehe euch, die ihr jetzt lachet, denn ihr werdet trauern und weinen!
26 Wehe euch, wenn alle Leute wohl von euch reden! Ebenso taten ihre Väter den falschen Propheten.
Liebe für die Feinde
27 Euch aber, die ihr zuhöret, sage ich: Liebet eure Feinde, tut wohl denen, die euch hassen; 28 segnet, die euch fluchen, und bittet für die, welche euch beleidigen! 29 Dem, der dich auf den Backen schlägt, biete auch den andern dar, und dem, der dir den Mantel nimmt, verweigere auch den Rock nicht. 30 Gib jedem, der dich bittet, und von dem, der dir das Deine nimmt, fordere es nicht zurück. 31 Und wie ihr wollt, daß euch die Leute tun sollen, tut auch ihr ihnen gleicherweise.
32 Und wenn ihr die liebet, die euch lieben, was für eine Gnade habt ihr[c]? Denn auch die Sünder lieben ihre Liebhaber. 33 Und wenn ihr euren Wohltätern Gutes tut, was für eine Gnade habt ihr? Denn auch die Sünder tun dasselbe. 34 Und wenn ihr denen leihet, von welchen ihr wieder zu empfangen hoffet, was für eine Gnade habt ihr? Denn auch die Sünder leihen den Sündern, um das Gleiche wieder zu empfangen. 35 Vielmehr liebet eure Feinde und tut Gutes und leihet, ohne etwas dafür zu erhoffen; so wird euer Lohn groß sein, und ihr werdet Kinder des Höchsten sein; denn er ist gütig gegen die Undankbaren und Bösen. 36 Darum seid barmherzig, wie auch euer Vater barmherzig ist.
Gewagtes Richten - Blinder Blindenführer - Splitter und Balken
37 Und richtet nicht, so werdet ihr nicht gerichtet; verurteilet nicht, so werdet ihr nicht verurteilt; sprechet los, so werdet ihr losgesprochen werden!
38 Gebet, so wird euch gegeben werden; ein gutes, vollgedrücktes, gerütteltes und überfließendes Maß wird man euch in den Schoß geben. Denn mit eben dem Maße, mit welchem ihr messet, wird euch wieder gemessen werden.
39 Er sagte ihnen aber ein Gleichnis: Kann auch ein Blinder einen Blinden führen? Werden nicht beide in die Grube fallen?
40 Der Jünger ist nicht über dem Meister; wenn er aber ganz vollendet ist, so wird er sein wie sein Meister.
41 Was siehst du aber den Splitter in deines Bruders Auge, den Balken aber in deinem eigenen Auge bemerkst du nicht? 42 Oder wie kannst du zu deinem Bruder sagen: Bruder, halt, ich will den Splitter herausziehen, der in deinem Auge ist, während du doch den Balken in deinem Auge nicht siehst? Du Heuchler, ziehe zuerst den Balken aus deinem Auge, und dann magst du sehen, wie du den Splitter herausziehst, der in deines Bruders Auge ist!
Der Baum und die Früchte
43 Denn es gibt keinen guten Baum, der schlechte Frucht bringt, noch einen schlechten Baum, der gute Frucht bringt. 44 Denn jeder Baum wird an seiner Frucht erkannt; denn von Dornen sammelt man keine Feigen, und vom Dornbusch liest man keine Trauben. 45 Der gute Mensch bringt aus dem guten Schatze seines Herzens das Gute hervor, und der böse Mensch bringt aus dem bösen [Schatze seines Herzens] das Böse hervor. Denn wes das Herz voll ist, des geht sein Mund über.
Der kluge und der törichte Baumeister
46 Was heißet ihr mich aber „Herr, Herr“ und tut nicht, was ich sage? 47 Jeder, der zu mir kommt und meine Worte hört und sie tut, ich will euch zeigen, wem er gleich ist. 48 Er ist einem Menschen gleich, der ein Haus baute und dazu tief grub und den Grund auf den Felsen legte. Als nun eine Überschwemmung entstand, da prallte der Strom an dieses Haus und vermochte es nicht zu erschüttern, weil es gut gegründet war.
49 Wer aber hört und nicht tut, der ist einem Menschen gleich, der ein Haus auf das Erdreich baute ohne Grund; und der Strom prallte an dasselbe, und es brach sofort zusammen, und der Zusammenbruch dieses Hauses war groß.
Footnotes
- Lukas 6:1 w. zweitersten
- Lukas 6:15 bed. Eiferer
- Lukas 6:32 , 33, 34 a.ü. was für einen Dank erwartet ihr dafür?
Luke 6
Holman Christian Standard Bible
Lord of the Sabbath
6 On a Sabbath,[a] He passed through the grainfields.(A) His disciples were picking heads of grain, rubbing them in their hands, and eating them. 2 But some of the Pharisees said, “Why are you doing what is not lawful on the Sabbath?”
3 Jesus answered them, “Haven’t you read what David and those who were with him did when he was hungry— 4 how he entered the house of God, and took and ate the sacred bread, which is not lawful for any but the priests to eat?(B) He even gave some to those who were with him.”(C) 5 Then He told them, “The Son of Man is Lord of the Sabbath.”
The Man with the Paralyzed Hand
6 On another Sabbath(D) He entered the synagogue and was teaching. A man was there whose right hand was paralyzed. 7 The scribes and Pharisees were watching Him closely,(E) to see if He would heal on the Sabbath, so that they could find a charge against Him.(F) 8 But He knew their thoughts(G) and told the man with the paralyzed hand, “Get up and stand here.”[b] So he got up and stood there. 9 Then Jesus said to them, “I ask you: Is it lawful on the Sabbath to do what is good or to do what is evil, to save life or to destroy it?”(H) 10 After looking around at them all,(I) He told him, “Stretch out your hand.”(J) He did so, and his hand was restored.[c] 11 They, however, were filled with rage and started discussing with one another what they might do to Jesus.
The 12 Apostles
12 During those days He went out to the mountain to pray(K) and spent all night in prayer to God. 13 When daylight came, He summoned His disciples,(L) and He chose 12 of them—He also named them apostles:(M)
14 Simon, whom He also named Peter,
and Andrew his brother;
James and John;
Philip and Bartholomew;
15 Matthew and Thomas;(N)
James the son of Alphaeus,
and Simon called the Zealot;
16 Judas the son of James,
and Judas Iscariot, who became a traitor.
Teaching and Healing
17 After coming down with them, He stood on a level place with a large crowd of His disciples and a great number of people from all Judea and Jerusalem and from the seacoast of Tyre and Sidon.(O) 18 They came to hear Him and to be healed of their diseases; and those tormented by unclean spirits were made well. 19 The whole crowd was trying to touch Him,(P) because power was coming out from Him and healing them all.(Q)
The Beatitudes
20 Then looking up at[d] His disciples, He said:(R)
You who are poor are blessed,
because the kingdom of God is yours.
21 You who are now hungry are blessed,
because you will be filled.
You who now weep are blessed,
because you will laugh.
22 You are blessed when people hate you,
when they exclude you,(S) insult you,
and slander your name as evil(T)
because of the Son of Man.(U)
23 “Rejoice in that day and leap for joy! Take note—your reward is great in heaven, for this is the way their ancestors used to treat the prophets.(V)
Woe to the Self-Satisfied
24 But woe to you who are rich,
for you have received your comfort.
25 Woe to you who are now full,
for you will be hungry.
Woe to you[e] who are now laughing,
for you will mourn and weep.
26 Woe to you[f]
when all people speak well of you,
for this is the way their ancestors
used to treat the false prophets.(W)
Love Your Enemies
27 “But I say to you who listen: Love your enemies, do what is good to those who hate you, 28 bless those who curse you, pray for those who mistreat you.(X) 29 If anyone hits you on the cheek,(Y) offer the other also. And if anyone takes away your coat, don’t hold back your shirt either. 30 Give to everyone who asks you, and from one who takes your things, don’t ask for them back. 31 Just as you want others to do for you, do the same for them.(Z) 32 If you love those who love you, what credit is that to you? Even sinners love those who love them.(AA) 33 If you do what is good to those who are good to you, what credit is that to you? Even sinners do that. 34 And if you lend to those from whom you expect to receive, what credit is that to you?(AB) Even sinners lend to sinners to be repaid in full. 35 But love your enemies, do what is good, and lend, expecting nothing in return. Then your reward will be great, and you will be sons of the Most High.(AC) For He is gracious to the ungrateful and evil. 36 Be merciful, just as your Father also is merciful.(AD)
Do Not Judge
37 “Do not judge, and you will not be judged.(AE) Do not condemn, and you will not be condemned. Forgive, and you will be forgiven.(AF) 38 Give, and it will be given to you; a good measure—pressed down, shaken together, and running over—will be poured into your lap.(AG) For with the measure you use,[g] it will be measured back to you.”(AH)
39 He also told them a parable: “Can the blind guide the blind? Won’t they both fall into a pit?(AI) 40 A disciple is not above his teacher, but everyone who is fully trained will be like his teacher.(AJ)
41 “Why do you look at the speck in your brother’s eye, but don’t notice the log in your own eye? 42 Or how can you say to your brother, ‘Brother, let me take out the speck that is in your eye,’ when you yourself don’t see the log in your eye? Hypocrite! First take the log out of your eye, and then you will see clearly to take out the speck in your brother’s eye.
A Tree and Its Fruit
43 “A good tree doesn’t produce bad fruit; on the other hand, a bad tree doesn’t produce good fruit.(AK) 44 For each tree is known by its own fruit. Figs aren’t gathered from thornbushes, or grapes picked from a bramble bush. 45 A good man produces good out of the good storeroom of his heart. An evil man produces evil out of the evil storeroom, for his mouth speaks from the overflow of the heart.
The Two Foundations
46 “Why do you call Me ‘Lord, Lord,’ and don’t do the things I say?(AL) 47 I will show you what someone is like who comes to Me, hears My words, and acts on them:(AM) 48 He is like a man building a house, who dug deep[h] and laid the foundation on the rock. When the flood came, the river crashed against that house and couldn’t shake it, because it was well built. 49 But the one who hears and does not act is like a man who built a house on the ground without a foundation. The river crashed against it, and immediately it collapsed. And the destruction of that house was great!”(AN)
Footnotes
- Luke 6:1 Other mss read a second-first Sabbath; perhaps a special Sabbath
- Luke 6:8 Lit stand in the middle
- Luke 6:10 Other mss add as sound as the other
- Luke 6:20 Lit Then lifting up His eyes to
- Luke 6:25 Other mss omit to you
- Luke 6:26 Other mss omit to you
- Luke 6:38 Lit you measure
- Luke 6:48 Lit dug and went deep
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