Jeremia 18:1-17
Schlachter 2000
Das Zeichen des misslungenen Töpfergefäßes
18 Das Wort, das an Jeremia vonseiten des Herrn erging, lautet folgendermaßen:
2 Mache dich auf und geh in das Haus des Töpfers hinab; dort will ich dich meine Worte hören lassen!
3 Und ich ging in das Haus des Töpfers hinab, und siehe, da fertigte er gerade ein Werkstück auf der Scheibe an.
4 Aber das Gefäß, das er aus Ton machte, verdarb in der Hand des Töpfers. Da fing er von Neuem an und machte daraus ein anderes Gefäß, wie es in den Augen des Töpfers richtig war.
5 Da erging das Wort des Herrn an mich folgendermaßen:
6 Kann ich mit euch nicht genauso umgehen wie dieser Töpfer, du Haus Israel?, spricht der Herr. Siehe, wie der Ton in der Hand des Töpfers, so seid ihr in meiner Hand, Haus Israel!
7 Einmal rede ich über ein Volk oder ein Königreich, dass ich es ausrotten, verderben und zugrunde richten will;
8 wenn aber jenes Volk, über das ich geredet habe, von seiner Bosheit umkehrt, dann reut mich auch das Unheil, das ich über sie zu bringen gedachte.
9 Und ein anderes Mal rede ich über ein Volk oder Königreich, dass ich es bauen und pflanzen will;
10 wenn es aber das tut, was böse ist in meinen Augen und auf meine Stimme nicht hört, so reut mich auch das Gute, das ich mir vorgenommen hatte, ihnen zu tun.
11 Darum sage nun den Männern Judas und den Einwohnern Jerusalems: So spricht der Herr: Siehe, ich bereite euch Unheil und ersinne einen Anschlag gegen euch. So kehrt doch um, jeder von seinem bösen Weg, und bessert eure Wege und eure Taten!
12 Aber sie sagen: »Daraus wird nichts, denn nach unseren Ratschlägen wollen wir wandeln und wollen jeder nach der Verstocktheit seines bösen Herzens handeln!«
13 Darum, so spricht der Herr: Fragt doch unter den Heiden: Wer hat etwas derartiges gehört? Ganz und gar abscheulich hat die Jungfrau Israel gehandelt!
14 Verlässt auch der Schnee des Libanon den Fels in der Landschaft, oder verlagern die quellenden, kühlen, fließenden Wasser ihren Lauf?
15 Aber mein Volk hat mich vergessen! Sie haben den nichtigen Götzen geräuchert, und diese haben sie straucheln lassen auf ihren Wegen, auf den ewigen Pfaden, sodass sie nun auf [anderen] Pfaden gehen, auf einem ungebahnten Weg,
16 um so ihr Land zum Entsetzen und ewigen Gespött zu machen, sodass jeder Vorübergehende sich entsetzen und sein Haupt schütteln wird.
17 Wie durch den Ostwind will ich sie vor dem Feind zerstreuen; den Rücken und nicht das Angesicht will ich ihnen zeigen am Tag ihres Unheils!
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