Daniel 8
Schlachter 1951
Das Gesicht vom Widder und vom Ziegenbock
8 Im dritten Jahre der Regierung des Königs Belsazar erschien mir, Daniel, ein Gesicht, nach jenem, welches mir im Anfang erschienen war. 2 Und ich schaute im Gesichte, und es war, während ich schaute, als ob ich mich in der Burg Susa, die in der Landschaft Elam liegt, befände, und ich sah mich im Gesicht am Flusse Ulai.
3 Und ich hob meine Augen auf und schaute und siehe, da stand vor dem Flusse ein Widder, der hatte zwei Hörner, und beide Hörner waren hoch; aber das eine war höher als das andere, und das höhere wuchs zuletzt. 4 Ich sah, wie der Widder gegen Westen, Norden und Süden stieß und daß kein Tier vor ihm bestehen und niemand aus seiner Gewalt erretten konnte; sondern er tat, was er wollte, und ward groß.
5 Während ich nun aufmerkte, siehe, da kam ein Ziegenbock von Westen her über die ganze Erde, ohne den Erdboden zu berühren; der Bock aber hatte ein ansehnliches Horn zwischen seinen Augen. 6 Und er kam auf den Widder los, der zwei Hörner hatte, den ich vor dem Flusse stehen sah, und lief wütend mit seiner ganzen Kraft gegen ihn an. 7 Und ich sah, wie er nahe an den Widder herankam und sich erbittert auf ihn warf und den Widder schlug und ihm seine beiden Hörner zerbrach; und da der Widder nicht stark genug war, um ihm standzuhalten, warf er ihn zu Boden und zertrat ihn; und niemand rettete den Widder aus seiner Gewalt. 8 Der Ziegenbock aber ward sehr groß; als er aber am stärksten war, zerbrach sein großes Horn, und es wuchsen an dessen Statt vier ansehnliche Hörner auf, nach den vier Himmelsgegenden hin.
9 Und aus einem derselben wuchs ein kleines Horn hervor, das tat außerordentlich groß gegen den Süden und gegen den Osten und gegen das herrliche Land. 10 Und es wagte sich bis an das Heer des Himmels heran und warf von dem Heer und von den Sternen etliche auf die Erde und zertrat sie. 11 Ja, bis zum Fürsten des Heeres erhob es sich, und von ihm ward das beständige [Opfer] aufgehoben und seine heilige Wohnung verwüstet. 12 Und ein Heer ward gesetzt über das beständige [Opfer], durch Übertretung; und die Wahrheit wurde zu Boden geworfen, und sein Unternehmen gelang ihm.
13 Und ich hörte einen Heiligen reden; und ein anderer Heiliger fragte den Betreffenden, der da redete: Wie lange sollen nach dem Gesicht die Aufhebung des beständigen [Opfers] und der verheerende Frevel und die Zertretung des Heiligtums und des Heeres währen? 14 Er sprach zu mir: Bis daß es zweitausend und dreihundertmal Abend und Morgen geworden ist; dann wird das Heiligtum in Ordnung gebracht werden!
Die Deutung des Gesichtes
15 Es begab sich aber, als ich, Daniel, das Gesicht sah und es zu verstehen suchte, siehe, da stand es vor mir wie die Gestalt eines Mannes. 16 Und ich hörte vom Ulai her eine Menschenstimme, welche rief und sprach: Gabriel, erkläre diesem das Gesicht!
17 Da kam er neben mich zu stehen; als er aber kam, erschrak ich so sehr, daß ich auf mein Angesicht fiel. Und er sprach zu mir: Wisse, Menschensohn, daß das Gesicht auf die Zeit des Endes geht!
18 Als er aber mit mir redete, sank ich ohnmächtig zur Erde auf mein Angesicht. Er aber rührte mich an und stellte mich wieder auf meinen Standort.
19 Und er sprach: Siehe, ich tue dir kund, was das Zorngericht für einen Ausgang nehmen wird; denn zu einer bestimmten Zeit wird das Ende sein. 20 Der Widder mit den beiden Hörnern, den du gesehen hast, das sind die Könige der Meder und Perser. 21 Der zottige Ziegenbock aber ist der König von Griechenland; und das große Horn zwischen seinen beiden Augen ist der erste König. 22 Daß es aber zerbrach und an seiner Statt vier andere aufgekommen sind, bedeutet, daß aus dem Volk vier Königreiche entstehen werden, doch nicht von der Stärke, die jener hatte.
23 Aber am Ende ihrer Regierung, wenn die Übertreter das Maß voll gemacht haben, wird ein frecher und listiger König auftreten. 24 Er wird stark sein, aber nicht in eigener Kraft; und er wird ein erstaunliches Verderben anrichten, und es wird ihm gelingen, Starke zu verderben und das Volk der Heiligen. 25 Und ob seiner Klugheit und weil ihm der Betrug in seiner Hand gelingt, wird er sich in seinem Herzen erheben und viele in ihrer Sorglosigkeit verderben und wider den Fürsten der Fürsten auftreten, aber ohne Handanlegung zusammenbrechen.
26 Was aber über das Gesicht von den Abenden und Morgen gesagt worden ist, das ist wahr; und du sollst das Gesicht versiegeln, denn es bezieht sich auf fernliegende Tage.
27 Aber ich, Daniel, lag mehrere Tage krank, ehe ich wieder aufstehen und die Geschäfte des Königs besorgen konnte. Ich war aber ganz erstaunt über das Gesicht und verstand es nicht.
Daniel 8
New International Version
Daniel’s Vision of a Ram and a Goat
8 In the third year of King Belshazzar’s(A) reign, I, Daniel, had a vision,(B) after the one that had already appeared to me. 2 In my vision I saw myself in the citadel of Susa(C) in the province of Elam;(D) in the vision I was beside the Ulai Canal. 3 I looked up,(E) and there before me was a ram(F) with two horns, standing beside the canal, and the horns were long. One of the horns was longer than the other but grew up later. 4 I watched the ram as it charged toward the west and the north and the south. No animal could stand against it, and none could rescue from its power.(G) It did as it pleased(H) and became great.
5 As I was thinking about this, suddenly a goat with a prominent horn between its eyes came from the west, crossing the whole earth without touching the ground. 6 It came toward the two-horned ram I had seen standing beside the canal and charged at it in great rage. 7 I saw it attack the ram furiously, striking the ram and shattering its two horns. The ram was powerless to stand against it; the goat knocked it to the ground and trampled on it,(I) and none could rescue the ram from its power.(J) 8 The goat became very great, but at the height of its power the large horn was broken off,(K) and in its place four prominent horns grew up toward the four winds of heaven.(L)
9 Out of one of them came another horn, which started small(M) but grew in power to the south and to the east and toward the Beautiful Land.(N) 10 It grew until it reached(O) the host of the heavens, and it threw some of the starry host down to the earth(P) and trampled(Q) on them. 11 It set itself up to be as great as the commander(R) of the army of the Lord;(S) it took away the daily sacrifice(T) from the Lord, and his sanctuary was thrown down.(U) 12 Because of rebellion, the Lord’s people[a] and the daily sacrifice were given over to it. It prospered in everything it did, and truth was thrown to the ground.(V)
13 Then I heard a holy one(W) speaking, and another holy one said to him, “How long will it take for the vision to be fulfilled(X)—the vision concerning the daily sacrifice, the rebellion that causes desolation, the surrender of the sanctuary and the trampling underfoot(Y) of the Lord’s people?”
14 He said to me, “It will take 2,300 evenings and mornings; then the sanctuary will be reconsecrated.”(Z)
The Interpretation of the Vision
15 While I, Daniel, was watching the vision(AA) and trying to understand it, there before me stood one who looked like a man.(AB) 16 And I heard a man’s voice from the Ulai(AC) calling, “Gabriel,(AD) tell this man the meaning of the vision.”(AE)
17 As he came near the place where I was standing, I was terrified and fell prostrate.(AF) “Son of man,”[b] he said to me, “understand that the vision concerns the time of the end.”(AG)
18 While he was speaking to me, I was in a deep sleep, with my face to the ground.(AH) Then he touched me and raised me to my feet.(AI)
19 He said: “I am going to tell you what will happen later in the time of wrath,(AJ) because the vision concerns the appointed time(AK) of the end.[c](AL) 20 The two-horned ram that you saw represents the kings of Media and Persia.(AM) 21 The shaggy goat is the king of Greece,(AN) and the large horn between its eyes is the first king.(AO) 22 The four horns that replaced the one that was broken off represent four kingdoms that will emerge from his nation but will not have the same power.
23 “In the latter part of their reign, when rebels have become completely wicked, a fierce-looking king, a master of intrigue, will arise. 24 He will become very strong, but not by his own power. He will cause astounding devastation and will succeed in whatever he does. He will destroy those who are mighty, the holy people.(AP) 25 He will cause deceit(AQ) to prosper, and he will consider himself superior. When they feel secure, he will destroy many and take his stand against the Prince of princes.(AR) Yet he will be destroyed, but not by human power.(AS)
26 “The vision of the evenings and mornings that has been given you is true,(AT) but seal(AU) up the vision, for it concerns the distant future.”(AV)
27 I, Daniel, was worn out. I lay exhausted(AW) for several days. Then I got up and went about the king’s business.(AX) I was appalled(AY) by the vision; it was beyond understanding.
Footnotes
- Daniel 8:12 Or rebellion, the armies
- Daniel 8:17 The Hebrew phrase ben adam means human being. The phrase son of man is retained as a form of address here because of its possible association with “Son of Man” in the New Testament.
- Daniel 8:19 Or because the end will be at the appointed time
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