Wiederholung der Zehn Gebote sowie weitere Weisungen und Ermahnungen (Kapitel 5–11)

Die Zehn Gebote (2. Mose 20,1‒17)

Mose rief das ganze Volk zusammen und sagte:

Hört mir zu, ihr Israeliten! Ich gebe euch jetzt die Gebote und Weisungen des Herrn. Prägt sie euch ein und lebt nach ihnen! Der Herr, unser Gott, hat am Berg Horeb einen Bund mit uns geschlossen. Er galt nicht unseren Vorfahren, sondern uns, die wir heute leben. Der Herr ist euch am Horeb begegnet und hat aus dem Feuer zu euch persönlich gesprochen. Ich stand zwischen ihm und euch, um euch seine Worte weiterzugeben. Denn ihr seid aus Angst vor dem Feuer nicht selbst auf den Berg gestiegen. Der Herr sprach:

»Ich bin der Herr, dein Gott; ich habe dich aus der Sklaverei in Ägypten befreit. Du sollst außer mir keine anderen Götter verehren! Fertige dir keine Götzenstatue an, auch kein Abbild von irgendetwas am Himmel, auf der Erde oder im Meer[a]. Wirf dich nicht vor solchen Götterfiguren nieder, bring ihnen keine Opfer dar! Denn ich bin der Herr, dein Gott. Ich dulde keinen neben mir! Wer mich verachtet, den werde ich bestrafen. Sogar seine Kinder, Enkel und Urenkel werden die Folgen spüren! 10 Doch denen, die mich lieben und sich an meine Gebote halten, bin ich gnädig. Sie und ihre Nachkommen werden meine Liebe über Tausende von Generationen erfahren.

11 Du sollst meinen Namen nicht missbrauchen, denn ich bin der Herr, dein Gott! Ich lasse keinen ungestraft, der das tut!

12 Achte den Sabbat als einen Tag, der mir allein geweiht ist! So habe ich es dir befohlen. 13 Sechs Tage sollst du deine Arbeit verrichten, 14 aber der siebte Tag ist ein Ruhetag, der mir, dem Herrn, deinem Gott, gehört. An diesem Tag sollst du nicht arbeiten, weder du noch deine Kinder, weder dein Knecht noch deine Magd, weder dein Rind noch dein Esel noch ein anderes deiner Tiere, auch nicht der Fremde, der bei dir lebt. Dein Knecht und deine Magd sollen genauso ausruhen wie du. 15 Vergiss nicht, dass auch du einmal Sklave in Ägypten warst und dass ich, der Herr, dein Gott, dich von dort mit starker Hand und großer Macht befreit habe. Deshalb habe ich dir befohlen, den Sabbat als einen Tag zu achten, der mir gehört.

16 Ehre deinen Vater und deine Mutter! Das befehle ich, der Herr, dein Gott. Dann wird es dir gut gehen, und du wirst lange in dem Land leben, das ich dir gebe.

17 Du sollst nicht töten!

18 Du sollst nicht die Ehe brechen!

19 Du sollst nicht stehlen!

20 Sag nichts Unwahres über deinen Mitmenschen![b]

21 Du sollst nicht die Frau eines anderen Mannes begehren!

Begehre auch nichts von dem, was deinem Mitmenschen gehört: weder sein Haus noch sein Feld, seinen Knecht oder seine Magd, Rinder, Esel oder irgendetwas anderes, was ihm gehört.«

22 Diese Worte sprach der Herr am Berg Horeb zu euch, und er fügte nichts mehr hinzu. Euer ganzes Volk hat dort seine gewaltige Stimme aus dem Feuer und aus der dunklen Wolke gehört. Anschließend schrieb er die Gebote auf zwei Steintafeln und gab sie mir.

Israel will Gott gehorchen (2. Mose 20,18‒21)

23 Als ihr Gottes Stimme aus der dunklen Wolke hörtet und den Berg in Flammen saht, kamen die Oberhäupter eurer Stämme und Sippen zu mir 24 und sagten: »Der Herr, unser Gott, hat uns seine Macht und Herrlichkeit gezeigt! Heute haben wir seine Stimme aus dem Feuer gehört und erlebt, dass Menschen nicht sterben müssen, wenn Gott mit ihnen redet. 25 Trotzdem haben wir Angst, dass uns dieses gewaltige Feuer umbringt! Wenn wir weiter die Stimme des Herrn, unseres Gottes, hören, werden wir mit Sicherheit umkommen! 26 Hat schon jemals ein Mensch den lebendigen Gott aus einem Feuer reden hören wie wir und ist am Leben geblieben? 27 Darum geh du allein hin und höre, was der Herr, unser Gott, uns zu sagen hat; teil uns dann alles mit! Wir werden uns genau daran halten.«

28 Der Herr hörte eure Bitte und sprach zu mir: »Was die Israeliten vorschlagen, ist gut. 29 Mögen sie immer so große Ehrfurcht vor mir haben und stets bereit sein, nach meinen Geboten zu leben! Dann wird es ihnen und ihren Nachkommen für alle Zeiten gut gehen. 30 Geh und sag ihnen, sie sollen zu ihren Zelten zurückkehren. 31 Du aber bleib hier bei mir! Ich will dir alle Gebote, Weisungen und Ordnungen mitteilen, und du sollst sie dann den Israeliten erklären. Sie sollen sich danach richten, wenn sie in dem Land leben, das ich ihnen schenken will.«

32 Darum haltet euch an die Gebote des Herrn, eures Gottes, und weicht in keiner Hinsicht davon ab! 33 Folgt immer dem Weg, den der Herr, euer Gott, euch gewiesen hat! Dann werdet ihr am Leben bleiben. Es wird euch gut gehen, und ihr werdet lange in eurem Land wohnen können.

Footnotes

  1. 5,8 Wörtlich: im Wasser unter der Erde.
  2. 5,20 Wörtlich: Sag nicht als falscher Zeuge gegen deinen Mitmenschen aus!

Gottes Gebote für das Leben im Land Kanaan (Kapitel 12–26)

Gott will an einem besonderen Ort verehrt werden

12 Bald werdet ihr in dem Land wohnen, das der Herr, der Gott eurer Vorfahren, euch gibt. Ich teile euch nun die Ordnungen und Gebote mit, die ihr dort euer Leben lang befolgen sollt.

Zerstört unbedingt alle Stätten, an denen die Völker, die ihr vertreibt, ihre Götter verehrt haben: auf den Berggipfeln und Hügeln und unter allen dicht belaubten Bäumen. Reißt die Altäre nieder, zerschlagt die heiligen Säulen! Verbrennt die Pfähle der Göttin Aschera und zerschmettert alle Götzenstatuen! Löscht jede Spur davon aus!

Ihr dürft den Herrn, euren Gott, nicht auf die gleiche Weise verehren wie diese Völker ihre Götter. Stattdessen wird der Herr mitten in Israel einen Ort auswählen, an dem er selbst wohnen will[a]. Nur dorthin sollt ihr gehen, um eure Brand- und Schlachtopfer darzubringen. Auch den zehnten Teil eurer Ernte, eure Abgaben für die Opfer und die erstgeborenen männlichen Tiere könnt ihr dort abliefern sowie alles, was ihr dem Herrn versprochen habt oder ihm freiwillig darbringen wollt. Dort, in der Gegenwart des Herrn, sollt ihr mit euren Familien feiern, von den Opfergaben essen und euch an allem freuen, was ihr erarbeitet und von ihm geschenkt bekommen habt.

Es soll dann anders sein als heute. Denn bisher opfert jeder von euch, wo er es für richtig hält. Ihr seid ja auch noch nicht am Ziel und habt das Land noch nicht bekommen, das der Herr, euer Gott, euch für immer schenken will. 10 Aber nun werdet ihr den Jordan überqueren und in dem Land wohnen, das euch der Herr, euer Gott, anvertraut. Er wird dafür sorgen, dass die Feinde ringsum euch in Ruhe lassen und ihr in Frieden leben könnt. 11 Dann wird der Herr, euer Gott, einen Ort auswählen, an dem er selbst wohnen will. Dorthin sollt ihr alles bringen, was ich euch vorschreibe: eure Brand- und Schlachtopfer, den zehnten Teil eurer Ernte, die Abgaben für die Opfer sowie alle besonderen Gaben, die ihr dem Herrn versprochen habt. 12 In seiner Gegenwart sollt ihr fröhlich feiern, zusammen mit euren Söhnen und Töchtern, euren Sklaven und Sklavinnen. Ladet auch die Leviten aus euren Städten dazu ein, denn sie besitzen keine eigenen Ländereien.

13 Hütet euch davor, eure Brandopfer an jeder beliebigen Stelle darzubringen! 14 Opfert allein an dem Ort, den der Herr in einem eurer Stammesgebiete aussuchen wird, und haltet euch an meine Weisungen!

15 Nur wenn ihr für euch selbst ein Tier schlachtet, dürft ihr das an eurem Wohnort tun. Dann könnt ihr nach Herzenslust von dem Fleisch essen, das der Herr, euer Gott, euch geschenkt hat. Das gilt selbst für Hirsche und Gazellen, die nicht geopfert werden dürfen. Es ist auch gleichgültig, ob ihr gerade rein oder unrein seid; jeder darf an der Mahlzeit teilnehmen. 16 Nur das Blut der Tiere sollt ihr nicht mitessen. Schüttet es auf die Erde wie Wasser!

17 Doch was dem Herrn geweiht ist, dürft ihr nicht in euren Städten verzehren, weder den zehnten Teil von Getreide, Weintrauben und Oliven noch die erstgeborenen männlichen Rinder, Schafe und Ziegen, auch nicht eure Abgaben für das Heiligtum oder etwas, was ihr dem Herrn aufgrund eines Versprechens oder freiwillig gebt. 18 All dies sollt ihr in der Gegenwart des Herrn, eures Gottes, essen, an dem Ort, den er auswählen wird. Dort sollt ihr zusammenkommen mit euren Söhnen und Töchtern, euren Sklaven und Sklavinnen und den Leviten aus euren Städten. So könnt ihr fröhlich die Früchte eurer Arbeit genießen. 19 Achtet darauf, dass ihr die Leviten immer mit versorgt, solange ihr in eurem Land lebt.

20-21 Viele von euch werden dann weit entfernt von dem Ort leben, an dem der Herr wohnen will. Deshalb ordne ich an, dass ihr an euren Wohnorten schlachten dürft. Wenn ihr Fleisch essen wollt, könnt ihr eure Rinder, Schafe und Ziegen schlachten. Dies dürft ihr an jedem beliebigen Ort tun. 22 Ihr könnt die Tiere essen, so wie Hirsche und Gazellen, die nicht geopfert werden dürfen. Es ist auch gleichgültig, ob ihr gerade rein oder unrein seid; jeder darf an der Mahlzeit teilnehmen. 23 Nur das Blut der Tiere sollt ihr auf keinen Fall mitessen! Denn im Blut ist das Leben. Ihr sollt es nicht zusammen mit dem Fleisch verzehren, 24 sondern wie Wasser auf die Erde schütten! 25 So verhaltet ihr euch in den Augen des Herrn richtig und werdet es gut haben, ihr und eure Nachkommen.

26 Eure Opfergaben aber und alles, was ihr dem Herrn versprochen habt, müsst ihr an den Ort bringen, den er auswählen wird! 27 Auf seinem Altar sollt ihr eure Brandopfer mit Fleisch und Blut verbrennen. Das Blut eurer Schlachtopfertiere gießt an den Altar, bevor ihr das Fleisch esst!

28 Beachtet alle Weisungen, die ich euch gebe! Dann wird es euch und euren Nachkommen für immer gut gehen; denn ihr tut, was in den Augen des Herrn, eures Gottes, gut und richtig ist.

Lasst euch nicht zum Götzendienst verführen!

29 Der Herr, euer Gott, wird die Völker ausrotten, zu denen ihr nun kommt. Ihr werdet ihr Land in Besitz nehmen und euch selbst dort ansiedeln. 30 Aber lasst euch nicht zum Götzendienst verführen, nachdem ihr diese Völker besiegt habt. Versucht nicht herauszufinden, wie sie ihre Götter verehrt haben. Sagt nicht: »Wir wollen es so machen wie sie!« 31 Das dürft ihr dem Herrn, eurem Gott, nicht antun! Denn diese Völker haben getan, was der Herr verabscheut. Sogar ihre Kinder haben sie für ihre Götter verbrannt.

Falsche Propheten

13 Haltet euch genau an alle Weisungen, die ich euch gebe! Fügt nichts hinzu und lasst nichts weg!

In eurem Volk werden sich Leute als Propheten ausgeben oder behaupten, durch Träume Offenbarungen zu empfangen. Sie werden besondere Ereignisse oder Wunder ankündigen, die tatsächlich eintreffen. Zugleich werden sie euch auffordern: »Kommt, wir folgen anderen Göttern, die ihr noch nicht kennt! Wir wollen ihnen dienen.«

Hört nicht auf sie! Der Herr, euer Gott, stellt euch durch solche Menschen auf die Probe. Er will sehen, ob ihr ihn von ganzem Herzen und mit aller Hingabe liebt. Ihm sollt ihr nachfolgen, vor ihm sollt ihr Ehrfurcht haben. Nur nach seinen Geboten sollt ihr leben und allein auf ihn hören. Ihr sollt ihm dienen und eng mit ihm verbunden bleiben! Denn er hat euch aus der Sklaverei in Ägypten erlöst und von dort in die Freiheit geführt. Solche Propheten und Träumer aber versuchen, euch gegen ihn aufzuwiegeln. Sie wollen euch von dem Weg abbringen, den er euch vorgegeben hat. Deshalb müssen sie sterben. Ihr dürft das Böse in eurem Volk nicht dulden!

Das gilt selbst dann, wenn der Verführer dein eigener Bruder oder dein Sohn, deine Tochter, deine geliebte Frau oder dein bester Freund ist, an dem du wie an deinem eigenen Leben hängst. Vielleicht sagt einer von ihnen heimlich zu dir: »Komm, lass uns anderen Göttern dienen!« Es werden Götter sein, die du nicht kennst und von denen auch deine Vorfahren nichts wussten, Götter von nahen oder fernen Völkern, ja selbst Götter, die man am anderen Ende der Welt verehrt. Hör nicht auf ihn und geh nicht darauf ein! Du darfst den Vorfall nicht vertuschen und deinen Freund oder Verwandten nicht schonen. Hab kein Erbarmen mit ihm! 10 Wirf selbst den ersten Stein, um ihn zu töten, und nach dir sollen die anderen aus deinem Volk ihn steinigen. 11 Er muss unbedingt sterben! Denn er wollte, dass du dem Herrn die Treue brichst, deinem Gott, der euch doch aus der Sklaverei in Ägypten befreit hat. 12 Ganz Israel soll davon erfahren, damit alle gewarnt sind und so etwas Abscheuliches nicht wieder vorkommt.

13-14 Es kann auch geschehen, dass gewissenlose Menschen aus eurem Volk eine ganze Stadt, die der Herr euch gibt, mit ihrem Gerede zum Götzendienst verleiten. Wenn ihr davon hört, 15 sollt ihr genau nachforschen, Zeugen befragen und der Sache auf den Grund gehen. Beruht das Gerücht auf Tatsachen, und stellt sich heraus, dass wirklich etwas so Abscheuliches in eurem Land geschehen ist, 16 dann tötet Mensch und Tier in dieser Stadt mit dem Schwert. Ihr sollt alles, was es dort gibt, dem Untergang weihen. 17 Tragt das Eigentum der Einwohner auf einem Platz mitten im Ort zusammen und brennt dann die ganze Stadt nieder! Alles in ihr soll als Opfer für den Herrn verbrannt werden. Sie soll für immer ein Schutthaufen bleiben und nie wieder aufgebaut werden.

18-19 Behaltet nichts vom Eigentum der Einwohner, das nach Gottes Urteil vernichtet werden muss! Dann wird er nicht länger zornig auf euch sein, sondern euch von neuem seine Liebe zeigen. Hört genau auf seine Worte! Gehorcht all seinen Weisungen, die ich euch heute gebe! Verhaltet euch so, wie es dem Herrn, eurem Gott, gefällt! Dann wird er euch gnädig sein und euer Volk weiter wachsen lassen, wie er es euren Vorfahren versprochen hat.

Israel soll sich von den anderen Völkern unterscheiden (3. Mose 11)

14 Ihr seid Kinder des Herrn, eures Gottes! Deshalb sollt ihr euch nicht die Haut einritzen oder das Haar über der Stirn abrasieren, wenn ihr um einen Verstorbenen trauert. Denn ihr seid ein heiliges Volk, ihr gehört ganz dem Herrn. Er hat euch aus allen Völkern der Welt zu seinem Eigentum erwählt.

Esst keine Tiere, die der Herr verabscheut und euch verboten hat!

Essen dürft ihr Rinder, Schafe, Ziegen, Hirsche, Gazellen, Rehe, Steinböcke, Antilopen, Wildschafe und Gämsen.[b] Alle Tiere, die wiederkäuen und vollständig gespaltene Hufe oder Pfoten haben, sind für euch erlaubt. Nicht essen sollt ihr Tiere, die zwar wiederkäuen, aber keine ganz gespaltenen Hufe oder Pfoten haben, wie Kamel, Hase und Klippdachs. Sie sind unrein für euch. Dasselbe gilt für das Schwein, das zwar gespaltene Hufe hat, aber nicht wiederkäut. Esst kein Fleisch von solchen unreinen Tieren und berührt auch nicht ihre Kadaver!

Von den Tieren im Wasser dürft ihr jedes essen, das Flossen und Schuppen hat. 10 Alle anderen sind unrein für euch.

11 Auch von den Vögeln sollt ihr nur die reinen essen. 12 Nicht essen dürft ihr Gänsegeier, Lämmergeier, Mönchsgeier, 13 Gabelweihe, Königsweihe und alle anderen Arten des Geiers, 14 alle Arten des Raben, 15 Strauß, Falke, Seemöwe, alle Habichtarten, 16 Steinkauz, Ibis, Schleiereule, 17 Wüstenkauz, Aasgeier, Fischeule, 18 Storch, alle Reiherarten, Wiedehopf und Fledermaus. 19 Ihr sollt auch keine geflügelten Insekten essen. All diese Tiere sind unrein für euch. 20 Esst nur Vögel, die rein sind!

21 Esst auch kein verendetes Tier! Ihr könnt es den Ausländern geben, die in euren Städten wohnen, oder an andere Fremde verkaufen. Sie dürfen es essen. Aber ihr selbst sollt nichts davon nehmen, weil ihr ein heiliges Volk seid und ganz dem Herrn, eurem Gott, gehört.

Kocht ein Ziegenböckchen nicht in der Milch seiner Mutter!

Vorschriften für den zehnten Teil der Ernte

22 Legt jedes Jahr den zehnten Teil vom Ertrag eurer Getreidefelder beiseite; 23 dasselbe gilt für den zehnten Teil eurer Weintrauben- und Olivenernte. Auch eure erstgeborenen männlichen Kälber, Lämmer und Ziegenböckchen sollt ihr von ihrer Herde absondern. Bringt alles zusammen an den Ort, den der Herr, euer Gott, erwählen wird, um dort zu wohnen. Dort sollt ihr die Opfermahlzeit halten. Auf diese Weise sollt ihr lernen, euer Leben lang Ehrfurcht vor dem Herrn zu haben.

24 Wenn ihr aber weit vom Heiligtum entfernt wohnt und der Herr euch sehr reich beschenkt hat, könnt ihr den zehnten Teil der Ernte vielleicht nicht dorthin bringen. 25 Dann verkauft ihn, steckt das Geld ein und kommt damit an den Ort, den der Herr, euer Gott, für sich auswählen wird. 26 Hier kauft euch alles, was ihr gern hättet: Rinder, Schafe, Ziegen, Wein oder ein anderes berauschendes Getränk und was ihr euch sonst noch wünscht. Feiert mit euren Familien in der Gegenwart des Herrn ein fröhliches Fest, esst und trinkt! 27 Vergesst dabei nicht die Leviten, die in euren Städten wohnen, denn sie besitzen keine eigenen Ländereien.

28 In jedem dritten Jahr sollt ihr den zehnten Teil eurer Ernte in euren Städten und Dörfern sammeln und lagern. 29 Er ist für die Leviten bestimmt, die kein eigenes Land haben, und für die Ausländer, die Waisen und die Witwen. Sie können sich davon nehmen, was sie brauchen. Wenn ihr sie gut versorgt, wird der Herr, euer Gott, euch segnen und all eure Arbeit gelingen lassen.

Footnotes

  1. 12,5 Wörtlich: um seinen Namen dort niederzulegen. – So auch an anderen Stellen des Buches. Vgl. »Name Gottes« in den Sacherklärungen.
  2. 14,5 Nicht alle der in den Versen 4‒18 genannten Tiere sind eindeutig zu bestimmen.