Daniel 5
Schlachter 1951
Belsazars Gastmahl und Ende
5 König Belsazar machte ein großes Mahl seinen tausend Gewaltigen und trank vor den Tausenden Wein. 2 Und während er sich den Wein schmecken ließ, befahl Belsazar, man solle die goldenen und silbernen Gefäße herbeibringen, welche sein Vater[a] Nebukadnezar aus dem Tempel zu Jerusalem weggenommen hatte, damit der König samt seinen Gewaltigen, seinen Frauen und Nebenfrauen daraus trinken könne. 3 Da wurden alsbald die goldenen Gefäße herbeigebracht, welche man aus dem Tempel, aus dem Hause Gottes zu Jerusalem, weggenommen hatte, und der König trank daraus samt seinen Gewaltigen, seinen Frauen und Nebenfrauen. 4 Als sie nun tranken, lobten sie die goldenen, silbernen, ehernen, eisernen, hölzernen und steinernen Götter.
5 In demselben Augenblick erschienen Finger einer Menschenhand, die schrieben gegenüber dem Leuchter auf die getünchte Wand des königlichen Palastes, so daß der König das Ende[b] der schreibenden Hand sah. 6 Da veränderte sich das Aussehen des Königs, und seine Gedanken erschreckten ihn, also daß sich die Gelenke seiner Hüften lockerten und seine Knie schlotterten.
7 Der König schrie mit lauter Stimme, man solle die Wahrsager, Chaldäer und Sterndeuter holen. Und er hob an und sprach zu den Weisen von Babel: «Welcher Mensch diese Schrift lesen und sagen kann, was sie bedeutet, der soll mit Purpur bekleidet werden und eine goldene Kette an seinem Halse tragen und als Dritter im Reiche herrschen!» 8 Da kamen alle Weisen des Königs herauf, aber sie konnten weder die Schrift lesen noch ihre Bedeutung dem König erklären.
9 Da nun der König Belsazar sehr bestürzt ward und sein Aussehen sich veränderte und seine Gewaltigen ganz verwirrt waren, 10 kam auf Wunsch des Königs und seiner Gewaltigen die Königin [-Mutter] in den Trinksaal. Die Königin hob an und sprach: O König, lebe ewiglich! Deine Gedanken sollen dich nicht erschrecken, und dein Aussehen verändere sich nicht! 11 Es ist ein Mann in deinem Königreiche, der den Geist der heiligen Götter hat und bei welchem in den Tagen deines Vaters Erleuchtung, Verstand und göttliche Weisheit gefunden worden ist, so daß dein Vater, der König Nebukadnezar, ihn zum Obersten der Schriftkundigen, Wahrsager, Chaldäer und Sterndeuter bestellt hat, - ja, dein Vater, o König! -
12 ganz allein darum, weil bei ihm ein vortrefflicher Geist, Verstand und Scharfsinn gefunden wurde zur Auslegung von Träumen, zur Erklärung von Rätseln und zur Auflösung von Knoten, nämlich bei dem Daniel, welchem der König den Namen Beltsazar gab. So lasse man nun Daniel rufen; der wird dir die Deutung sagen!
13 Sobald nun Daniel vor den König hineingeführt worden war, hob der König an und sprach zu ihm: Bist du Daniel, von den gefangenen Juden, welche mein königlicher Vater aus Juda weggeführt hat? 14 Ich habe von dir gehört, daß der Geist Gottes in dir sei und daß Erleuchtung und Verstand und außerordentliche Weisheit bei dir gefunden werde. 15 Nun sind die Weisen und Wahrsager vor mich geführt worden, um diese Schrift zu lesen und mir ihre Bedeutung kundzutun, sie waren aber nicht imstande, die Bedeutung der Worte zu sagen. 16 Und von dir habe ich gehört, daß du Deutungen geben und Knoten auflösen könnest. Wenn du nun diese Schrift lesen und mir ihre Bedeutung erklären kannst, so sollst du mit Purpur bekleidet werden und eine goldene Kette an deinem Halse tragen und als Dritter im Reiche herrschen!
17 Da antwortete Daniel alsbald und sprach vor dem König: Behalte deine Gaben für dich und gib deine Geschenke einem andern! Aber die Schrift will ich dem Könige gleichwohl lesen und sagen, was sie bedeutet.
18 O König, Gott, der Allerhöchste, hat deinem Vater Nebukadnezar Königtum, Majestät, Ehre und Herrlichkeit verliehen; 19 und wegen seiner Majestät, die er ihm gab, zitterten und bebten vor ihm alle Völker, Stämme und Zungen; denn er tötete, wen er wollte, ließ leben, wen er wollte, erhöhte, wen er wollte, erniedrigte, wen er wollte. 20 Da sich aber sein Herz erhob und sein Geist stolz ward bis zur Vermessenheit, wurde er von seinem königlichen Throne gestürzt, und seine Würde ward ihm genommen; 21 man verstieß ihn von den Menschenkindern, und sein Herz ward den Tieren gleich; er wohnte bei den Wildeseln, und man fütterte ihn mit Gras wie einen Ochsen, und sein Leib ward vom Tau des Himmels benetzt, bis er erkannte, daß Gott, der Allerhöchste, über das Königtum der Menschen regiert und den darüber bestellt, der ihm gefällt.
22 Du aber, sein Sohn Belsazar, hast dein Herz nicht gedemütigt, trotzdem du das alles wußtest, 23 sondern du hast dich über den Herrn des Himmels erhoben; und man hat die Gefäße seines Hauses vor dich gebracht, und du und deine Gewaltigen, deine Frauen und Nebenfrauen haben Wein daraus getrunken, und du hast die silbernen und goldenen, ehernen, eisernen, hölzernen und steinernen Götzen gepriesen, die weder sehen noch hören noch verstehen; den Gott aber, in dessen Hand dein Odem und alle deine Wege sind, hast du nicht verherrlicht! 24 Infolgedessen wurde von ihm diese Hand gesandt und die Schrift, die da verzeichnet steht.
25 Das ist aber die Schrift, die geschrieben ist:
Mene, Mene, Tekel Upharsin[c]!
26 Und das ist die Bedeutung des Spruches: Mene bedeutet: Gott hat die Tage deines Königtums gezählt und ihm ein Ende bereitet! 27 Tekel bedeutet: du bist auf einer Waage gewogen und zu leicht erfunden worden! 28 Peres bedeutet: dein Königreich wird zerteilt und den Medern und Persern gegeben werden!
29 Alsbald befahl Belsazar, daß man den Daniel mit Purpur bekleide und ihm eine goldene Kette um den Hals lege und von ihm ausrufe, daß er als Dritter im Reiche herrschen solle.
30 Aber in derselben Nacht ward Belsazar, der König der Chaldäer, umgebracht. 31 Und Darius, der Meder, empfing die Königswürde, als er zweiundsechzig Jahre alt war.
Footnotes
- Daniel 5:2 Vater, od. Ahne, od. Vorgänger ebenso V. 11, 13 u. 18 (NIV)
- Daniel 5:5 Ende, d.h. die Finger (FES)
- Daniel 5:25 Mene, Mene, Tekel, Upharsin, bed. Gezählt, gezählt, gewogen und geteilt,(FES)
Daniel 5
New International Version
The Writing on the Wall
5 King Belshazzar(A) gave a great banquet(B) for a thousand of his nobles(C) and drank wine with them. 2 While Belshazzar was drinking(D) his wine, he gave orders to bring in the gold and silver goblets(E) that Nebuchadnezzar his father[a] had taken from the temple in Jerusalem, so that the king and his nobles, his wives and his concubines(F) might drink from them.(G) 3 So they brought in the gold goblets that had been taken from the temple of God in Jerusalem, and the king and his nobles, his wives and his concubines drank from them. 4 As they drank the wine, they praised the gods(H) of gold and silver, of bronze, iron, wood and stone.(I)
5 Suddenly the fingers of a human hand appeared and wrote on the plaster of the wall, near the lampstand in the royal palace. The king watched the hand as it wrote. 6 His face turned pale(J) and he was so frightened(K) that his legs became weak(L) and his knees were knocking.(M)
7 The king summoned the enchanters,(N) astrologers[b](O) and diviners.(P) Then he said to these wise(Q) men of Babylon, “Whoever reads this writing and tells me what it means will be clothed in purple and have a gold chain placed around his neck,(R) and he will be made the third(S) highest ruler in the kingdom.”(T)
8 Then all the king’s wise men(U) came in, but they could not read the writing or tell the king what it meant.(V) 9 So King Belshazzar became even more terrified(W) and his face grew more pale. His nobles were baffled.
10 The queen,[c] hearing the voices of the king and his nobles, came into the banquet hall. “May the king live forever!”(X) she said. “Don’t be alarmed! Don’t look so pale! 11 There is a man in your kingdom who has the spirit of the holy gods(Y) in him. In the time of your father he was found to have insight and intelligence and wisdom(Z) like that of the gods.(AA) Your father, King Nebuchadnezzar, appointed him chief of the magicians, enchanters, astrologers and diviners.(AB) 12 He did this because Daniel, whom the king called Belteshazzar,(AC) was found to have a keen mind and knowledge and understanding, and also the ability to interpret dreams, explain riddles(AD) and solve difficult problems.(AE) Call for Daniel, and he will tell you what the writing means.(AF)”
13 So Daniel was brought before the king, and the king said to him, “Are you Daniel, one of the exiles my father the king brought from Judah?(AG) 14 I have heard that the spirit of the gods(AH) is in you and that you have insight, intelligence and outstanding wisdom.(AI) 15 The wise men and enchanters were brought before me to read this writing and tell me what it means, but they could not explain it.(AJ) 16 Now I have heard that you are able to give interpretations and to solve difficult problems.(AK) If you can read this writing and tell me what it means, you will be clothed in purple and have a gold chain placed around your neck,(AL) and you will be made the third highest ruler in the kingdom.”(AM)
17 Then Daniel answered the king, “You may keep your gifts for yourself and give your rewards to someone else.(AN) Nevertheless, I will read the writing for the king and tell him what it means.
18 “Your Majesty, the Most High God gave your father Nebuchadnezzar(AO) sovereignty and greatness and glory and splendor.(AP) 19 Because of the high position he gave him, all the nations and peoples of every language dreaded and feared him. Those the king wanted to put to death, he put to death;(AQ) those he wanted to spare, he spared; those he wanted to promote, he promoted; and those he wanted to humble, he humbled.(AR) 20 But when his heart became arrogant and hardened with pride,(AS) he was deposed from his royal throne(AT) and stripped(AU) of his glory.(AV) 21 He was driven away from people and given the mind of an animal; he lived with the wild donkeys and ate grass like the ox; and his body was drenched with the dew of heaven, until he acknowledged that the Most High God is sovereign(AW) over all kingdoms on earth and sets over them anyone he wishes.(AX)
22 “But you, Belshazzar, his son,[d] have not humbled(AY) yourself, though you knew all this. 23 Instead, you have set yourself up against(AZ) the Lord of heaven. You had the goblets from his temple brought to you, and you and your nobles, your wives(BA) and your concubines drank wine from them. You praised the gods of silver and gold, of bronze, iron, wood and stone, which cannot see or hear or understand.(BB) But you did not honor the God who holds in his hand your life(BC) and all your ways.(BD) 24 Therefore he sent the hand that wrote the inscription.
25 “This is the inscription that was written:
mene, mene, tekel, parsin
26 “Here is what these words mean:
Mene[e]: God has numbered the days(BE) of your reign and brought it to an end.(BF)
27 Tekel[f]: You have been weighed on the scales(BG) and found wanting.(BH)
28 Peres[g]: Your kingdom is divided and given to the Medes(BI) and Persians.”(BJ)
29 Then at Belshazzar’s command, Daniel was clothed in purple, a gold chain was placed around his neck,(BK) and he was proclaimed the third highest ruler in the kingdom.(BL)
30 That very night Belshazzar,(BM) king(BN) of the Babylonians,[h] was slain,(BO) 31 and Darius(BP) the Mede(BQ) took over the kingdom, at the age of sixty-two.[i]
Footnotes
- Daniel 5:2 Or ancestor; or predecessor; also in verses 11, 13 and 18
- Daniel 5:7 Or Chaldeans; also in verse 11
- Daniel 5:10 Or queen mother
- Daniel 5:22 Or descendant; or successor
- Daniel 5:26 Mene can mean numbered or mina (a unit of money).
- Daniel 5:27 Tekel can mean weighed or shekel.
- Daniel 5:28 Peres (the singular of Parsin) can mean divided or Persia or a half mina or a half shekel.
- Daniel 5:30 Or Chaldeans
- Daniel 5:31 In Aramaic texts this verse (5:31) is numbered 6:1.
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